Segeln

Österreichs größte Hoffnung heißt Geritzer

26.07.2012

Außer Geritzer haben wohl nur Delle-Karth/Resch realistische Medaillen-Chancen.

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Über 14 Tage ziehen sich die Segelbewerbe bei den Sommerspielen, in zehn Klassen werden vor Weymouth and Portland Medaillen vergeben. Die Kielboote Star (Herren) und Elliott 6m (Damen), das zum ersten und vorerst letzten Mal im Zeichen der Fünf Ringe zum Zug kommt, werden aus dem olympischen Programm verabschiedet. Medaillenchancen für Österreich haben Andreas Geritzer im Laser und Nico Delle Karth/Niko Resch im 49er. Die Vorbereitung lief vielversprechend, doch der X-Faktor ist das Wetter.

Streit um Boot- und Surf-Klassen
Als erster OeSV-Segler geht Florian Raudaschl am Sonntag im Finn ins Rennen. Sein Boot zählt zur Kategorie der schweren Einhand-Dinghy, es wird wie der Laser, der 49er und der 470er auch 2016 vor Rio de Janeiro an den Start gebracht. Kitesurfen erhielt für die Spiele in Brasilien bei Damen und Herren den Vorzug gegenüber Windsurfen - eine äußerst umstrittene Entscheidung. Bei den Frauen bleiben 470er und Laser Radial, neu ist der 49er FX. Als Mixed ist das Zweihand-Mehrrumpfboot Nacra 17 ausgeschrieben.

Doch das ist Zukunftsmusik, wenngleich sich die Windsurf-Lobby noch nicht geschlagen geben will und sich vor allem die routinierteren Akteure ob des Star-Rausfalls Gedanken über ihre Zukunft machen. Für den Österreicher Hans Spitzauer war eine erneute Olympia-Kampagne aber ohnehin kein Thema mehr, er hatte heuer mit Vorschoter Gerd Habermüller die Qualifikation nur ganz knapp verpasst. Acht andere rot-weiß-rote Athleten in insgesamt vier Klassen sind aber dabei. Beim letzten Trainingslager des Verbandes im Olympiarevier standen Regen und viel Wind auf der Tagesordnung.

Wetter spielt verrückt
"Wir hatten die Hälfte der Zeit Starkwind. Aber da wir schon bei genügend Großveranstaltungen gewesen sind, wissen wir, dass bei den Spielen sicher alles anders sein wird. In England hast du eine halbe Stunde strahlend blau und du denkst dir, wow, heute ist ein super Tag. Und dann schüttet es plötzlich. Und so ist es mit dem Wind genauso", erzählte 49er-Steuermann Delle-Karth. "Wahrscheinlich haben wir bei den Spielen Sonnenschein und keinen Wind. Aber wir sind auf alles vorbereitet, haben alles trainiert. Das ist das Wichtigste", fügte Vorschoter Resch hinzu. Für die nächste Woche ist ein Mix aus allem vorhergesagt.

Medaillen-Hoffnungen starten am Montag
Für Delle Karth/Resch beginnt Olympia wie für Geritzer am Montag. In der 470er-Klasse steigen Matthias Schmid/Florian Reichstädter am 2. August ein, Lara Vadlau/Eva Maria Schimak einen Tag später. "Im Segelteam selber gibt es sehr wenig Druck, wir freuen uns alle schon, weil wir so viel Energie investiert haben, das wollen wir jetzt herzeigen. Aber wir können nichts erzwingen, wir können es nur erspielen, wenn man so möchte", sagte Geritzer, der mit Silber von Athen 2004 bereits Edelmetall daheim hat und nach dem sechsten WM-Platz heuer wieder zum Kreis der Medaillenanwärter zählt.

Ainslie großer Goldfavorit
Auf Olympiasieg gebucht hat das britische Volk Charles Benedict "Ben" Ainslie im Finn. "King Ben" ist dreifacher Olympiasieger und einmal Silbermedaillengewinner (in Laser und Finn), er ist der erfolgreichste Segler seines Landes und will die Favoritenrolle nicht haben. "Es ist frustrierend für mich, dass alle sagen, ich bin der Favorit. Es wird sehr schwer, da mache ich mir keine Illusionen. Olympia ist nur alle vier Jahre, das Niveau ist hoch, es gibt zehn bis zwölf andere, die gewinnen können", meinte Ainslie.

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