10. im Luftgewehrbewerb

Hofmann scheitert knapp am Finaleinzug

06.08.2016

Die Tirolerin um 0,2 Ringe an der der Medaillenentscheidung vorbei

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Lediglich 0,2 Ringpunkte haben Olivia Hofmann bei ihrem Olympia-Debüt auf den Finaleinzug im Luftgewehrbewerb gefehlt. Die Tirolerin schoss am Samstag in der Qualifikation 415,7 Zähler, womit sie Platz zehn belegte. Ein etwas zu schwacher Beginn in den ersten beiden Zehner-Serien kostete ihr den erhofften Einzug in die Medaillenentscheidung der besten acht.

Die seit einigen Tagen von einer Verkühlung geplagte Weltranglisten-Siebente zeigte sich mit der Vorstellung in ihrer Paradedisziplin aber zufrieden. "Ich kann mir eigentlich nicht viel vorwerfen, es waren am Anfang leider die guten Zehner, die gefehlt haben. Es ist natürlich schade, dass es sich nicht ausgegangen ist. Sicher ist es extrem knapp, aber die zwei Zehntel kann man theoretisch bei so ziemlich jedem Schuss herausholen", sagte die von Hustenanfällen geschüttelte Hofmann zwei Tage vor ihrem 24. Geburtstag.

Der einziger Neuner-Treffer bei insgesamt 40 Schuss sei ihr durch einen kleinen technischen Fehler unterlaufen. "Das kann passieren, damit muss ich leben." Sie habe insgesamt aber einen guten ersten Olympia-Wettkampf abgeliefert, der sich sehen lassen könne. "Ich hadere nicht unbedingt mit der Leistung, ich muss zufrieden sein", betonte die heuer im Weltcup schon einmal zweitplatzierte Innsbruckerin. Die Verkühlung, die sie sich bei einer Fahrt in einem stark klimatisierten Bus geholt hatte, habe sie nicht beeinträchtigt. "Das ist natürlich nicht optimal, es hat mich aber im Schießen nicht beeinflusst."

Auch ihre Teilnahme an der Eröffnungsfeier am Vorabend des bereits um 8.30 Ortszeit gestarteten Hallenbewerbes in Deodoro sei kein Einflussfaktor gewesen, beteuerte sie. Hofmann war mit ihren Teamkollegen gleich nach dem Einmarsch ins Maracana-Stadion bereits um 22.30 Uhr zurück ins Olympische Dorf gefahren.

Auch ihre Betreuer sahen in der abendlichen Zeremonie kein Problem. "Ich habe hier bald gespürt, dass sie unbedingt zur Eröffnung gehen möchte. Mein Job und der des ÖOC ist es dann, das gut zu regeln, und das hat super geklappt. Die Emotion, die sie durch den Einmarsch mitnimmt, ist für das ganze Leben wichtig", verwies Trainer Wolfram Waibel auf die prägenden Eindrücke der Eröffnungszeremonie.

Der zweimalige Medaillengewinner von Atlanta zeigte sich außerdem sehr erfreut über den guten Auftritt seines Schützlings, dem knappen Scheitern trauerte er nicht besonders nach. "Bei uns Schützen ist es immer knapp, die Dichte ist unglaublich hoch. Ich bin mit ihr sehr zufrieden und sehr stolz auf sie. Sie hat eine große Aufgabe super gemeistert", betonte der Vorarlberger.

Positiv sei auch, dass sich Hofmann nach dem etwas holprigen Beginn in der dritten und vierten Serie gesteigert habe. Man müsse eben auch der diesmal stärkeren Konkurrenz Respekt zollen. "Dass es knapp nicht gereicht hat, muss man akzeptieren. Es war eher so, dass die anderen besser waren, nicht dass sie nicht gut genug war. Es ist ein bisschen dumm, dass neun besser waren und nicht nur sieben", meinte Waibel.

Aus dem Debüt könne Hofmann jedenfalls viel Selbstvertrauen für ihren zweiten Bewerb, das Dreistellungsmatch am Donnerstag, schöpfen. "Sie hat das genial gelöst. Man muss auch sehen, dass es ihre ersten Olympischen Spiele sind, das ist nicht immer einfach. Sie kann aber natürlich mehr." Auch Hofmann ist zuversichtlich. "Ich gehe positiv in den nächsten Wettkampf. Ich weiß, dass ich es bringen kann."

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