Kombi-Gold

Das Geheimnis unseres Ski-Superstars

14.02.2018

Was macht den Salzburger so stark? Auf den Spuren eines Phänomens.

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Für ihn selbst ist die Karriere schon nach dem ersten der sechs Gesamtweltcupsiege perfekt gewesen. Mit dem Gewinn der noch fehlenden Gold-Medaille bei Olympischen Spielen ist nun auch für alle anderen die Laufbahn komplett. "Das große Ziel, warum ich hierhergekommen bin, habe ich definitiv für mich erreicht", erklärte Marcel Hirscher als Kombinations-Olympiasieger von Jeongseon.

Der beste Skiläufer der Gegenwart rangiert mit sechs großen Kristallkugeln alleine an der Spitze der Herren-Geschichte. Er gewann vier Kristallkugeln im Riesentorlauf und vier im Slalom. Er hat bisher in der Karriere 55 Weltcuprennen gewonnen und damit seinen Landsmann Hermann Maier um einen übertrumpft. Bei Weltmeisterschaften hält Hirscher bei sechs Gold- und drei Silbermedaillen. Bei Winterspielen hat er nun mit Slalom-Silber 2014 zweimal Edelmetall errungen.

Im vergangenen Oktober wurde Hirscher zu Europas Sportler des Jahres und zum vierten Mal zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte er nach einem am 17. August beim Training auf dem Mölltaler Gletscher erlittenen Bruch im linken Außenknöchel um die Rückkehr. Bereits in seinem zweiten Rennen siegte er wieder. In der laufenden Saison gewann er bereits zehn Weltcup-Bewerbe und damit so viele wie noch nie zuvor in einem Winter und steuert auf den siebenten Gesamtweltcup zu.

Aber was macht unseren Marcel so stark? Er ist ein Kraftpaket mit über 80 Kilo, oben bis unten bepackt mit Muskeln. "Er ist ein ganz konsequenter Mensch", charakterisiert ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel sein Aushängeschild: "Marcel ist ein großer Tester. Er gibt sich nie zufrieden." Und hat einen Gold-Körper!

Technik, Körper, Umfeld

Rückenprobleme hatte er kaum. Die Bänder in den Knien blieben bisher verschont. Die Balance zwischen Körpergröße (173  cm), Kraft und Lastverteilung passt perfekt. Keiner trainiert mehr als er. Nichts lenkt ihn ab. Hinzu kommen seine Super-Technik und ein perfektes Umfeld. Sein "Mastermind" sitzt übrigens daheim in Annaberg vor dem TV: Papa Ferdinand. Er leidet an Flugangst, konnte die Reise nicht antreten.

Wie groß der Druck auf das Team Hirscher bei diesen Winterspielen war, machte die Reaktion von Ferdl im ORF deutlich: Als der Sohn anrief, brach er in Tränen aus. Sein Vertrauenstrainer Michael Pircher sprach ebenfalls von nie dagewesenen Emotionen: "Was jetzt noch kommt, ist Draufgabe. Wir haben jetzt alles in der Tasche, was er sich in seiner Karriere vorgenommen hat."

Die erste der drei Chancen hat er genutzt, es warten weitere zwei in Riesentorlauf und Slalom.

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