Ein Zuhause auf Zeit – Fünf kleine Bienenfresser in Haringsee

28.07.2025

Wer diesen Vogel nicht kennt, wird ihn kaum vergessen, wenn er ihn einmal gesehen hat: Der Bienenfresser gehört zu den farbenprächtigsten Wildvögeln Europas – türkisblau, goldgelb, kastanienbraun. 

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Und fünf dieser kleinen Schönheiten wurden jetzt ganz unverhofft zu Bewohnern der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee im niederösterreichischen Marchfeld.

Bei Baggerarbeiten nahe Oberweiden stießen Arbeiter auf eine ungewöhnliche Entdeckung: Eine unterirdische Brutröhre mit einem Nest junger Bienenfresser – komplett erhalten, aber nun heimatlos. Die rund ein Meter lange Röhre war von den Altvögeln in eine sandige Wand gegraben worden, wie es bei dieser Art typisch ist. Am Ende lag gut versteckt das Nest mit fünf flauschigen Nestlingen. Zum Glück reagierte ein aufmerksamer Bauarbeiter schnell und brachte die Jungvögel in die von VIER PFOTEN geführte EGS Haringsee.

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Dort kümmern sich nun Tierärztinnen und Pflegerinnen um die Kleinen – mit Erfolg. „Sie entwickeln sich prächtig und werden von Tag zu Tag farbenfroher“, berichtet Dr. Hans Frey, der Leiter der Station. Schon bald sollen sie ihre ersten Flugversuche wagen. Und wenn alles gut geht, treten sie im August gemeinsam mit ihren Artgenossen die weite Reise nach Afrika an – ihrem Winterquartier.

Die EGS Haringsee ist spezialisiert auf genau solche Fälle. 2024 wurden dort 2.842 Tiere aufgenommen – von jungen Greifvögeln über Igel bis zu Feldhasen. Möglich ist das durch ein besonderes Konzept: Jungvögel werden, wann immer möglich, von Ammen derselben Art großgezogen. Das vermeidet Fehlprägungen und bereitet die Tiere optimal auf ein Leben in Freiheit vor.

Und genau das ist auch das Ziel für die fünf kleinen Bienenfresser: Ein freier Himmel über Afrika – und das Wissen, dass selbst auf einer Baustelle im Marchfeld manchmal ein kleines Wunder beginnt.

 

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