llegale Wildtiere: Löwe und Bärin gerettet

29.12.2025

Ein Löwe und eine Bärin – gehalten wie Haustiere. Mitten in Nordalbanien.
 

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Der drei Jahre alte Löwe Erion und die zwei Jahre alte Braunbärin Flora lebten auf einem privaten Anwesen. Unter schlechten Bedingungen, in engen Gehegen, ohne ausreichende Versorgung. Ihre genaue Herkunft ist unklar. Tierschützer gehen davon aus, dass Erion Opfer des illegalen Wildtierhandels wurde. Flora wurde vermutlich als Jungtier aus der Wildnis entnommen.

Bekannt wurde der Fall, als der Besitzer Fotos des Löwen in sozialen Medien veröffentlichte. Daraufhin wurden die albanischen Behörden aktiv und beschlagnahmten die Tiere. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN übernahm die Rettung und Organisation des Transports.

Eine logistische Herausforderung: Über 2.000 Kilometer quer durch Europa. Vier Tage unterwegs, durch insgesamt sieben Länder. Wegen Straßenblockaden in Griechenland musste die Route kurzfristig geändert werden. Zwei erfahrene Wildtierärzte begleiteten den gesamten Transport, um das Wohlergehen der Tiere jederzeit sicherzustellen.

Am 13. Dezember erreichten Erion und Flora schließlich sicher ihr Ziel in Deutschland.

Der junge Löwe wurde in die TIERART Wildtierstation in Rheinland-Pfalz gebracht, wo er nun medizinisch untersucht und schrittweise an seine neue Umgebung gewöhnt wird.
Flora fand im BÄRENWALD Müritz in Mecklenburg-Vorpommern ein dauerhaftes Zuhause.

Erste tierärztliche Untersuchungen zeigen: Die Bärin ist unterernährt und leidet an Zahnproblemen. Auch bei Erion stehen weitere Untersuchungen an, um seinen Gesundheitszustand genau zu beurteilen. Beide Tiere erhalten nun individuelle Pflege- und Behandlungspläne.

Der Fall von Erion und Flora ist kein Einzelfall. In Albanien sind die private Haltung und der Handel mit Wildtieren weit verbreitet. Schwache Gesetze, unklare Regelungen und mangelnde Kontrollen begünstigen diese Praxis. Untersuchungen von Tierschutzorganisationen zeigen, dass zahlreiche Großkatzen unter schlechten Bedingungen gehalten werden – viele davon ohne Registrierung nach internationalen Artenschutzabkommen.

Für VIER PFOTEN ist klar: Ohne ein konsequentes Verbot der privaten Wildtierhaltung und wirksame Kontrollen wird sich an der Situation wenig ändern. Für Erion und Flora jedoch beginnt jetzt ein neues Kapitel. Ein Leben in geschützter Umgebung, mit Platz, Ruhe und der Chance auf Erholung.

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