Meeresschutz-Ausbau wird lebensnotwendig

19.07.2021

Die existierenden Schutzgebiete verdienen ihren Namen nicht.

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Etwa 45 Prozent der deutschen und knapp 30 Prozent der europäischen Meeresgewässer sind als Schutzgebiete (Marine Protected Areas, MPA) ausgewiesen. Leider bedeutet dies, so die Tierschutz-Organisation Peta, jedoch nicht, dass in diesen Gebieten keine Fischerei erfolgt. In vielen der MPAs ist sogar die Schleppnetzfischerei erlaubt, die laut einer im Dezember 2018 veröffentlichten GEOMAR-Studie für erhebliche negative Auswirkungen verantwortlich ist. Die Analyse ergab, dass die Schleppnetzintensität in MPAs im Durchschnitt 40 Prozent höher war als außerhalb der Schutzgebiete.

Echte Schutzgebiete für Meerestiere sind jedoch Fehlanzeige. Die deutsche Stiftung für Meeresschutz bezeichnet Deutschland als Schlusslicht bei der Einrichtung von Schutzgebieten und verweist auf den Vorrang von Wirtschaftslobbyisten und Nutzerinteressen.

Peta-Fazit: Damit Schutzgebiete ihren Namen verdienen, muss jegliche Fischerei beendet werden.

Die Fischerei vermüllt unsere Meere

Die Fischerei ist in verschiedenen Bereichen der Meere für 25-46 % des Plastikmülls verantwortlich. Fischernetze werden wissentlich über Bord geworfen oder Teile von Netzen gehen verloren. Das sogenannte Great Pacific Garbage Patch zwischen Hawaii und Kalifornien enthält Trillionen von Plastikteilen. Ganze 46 % des gesamten Plastikmülls in diesem Müllstrudel bestehen aus Netzen und anderen Überresten aus der Fischerei. Millionen Seevögel, Wale, Delfine, Fische, Schildkröten und wirbellose Tiere sterben an Schädigungen des Verdauungstrakts oder ersticken in den Geisternetzen.

Peta-Fazit: Jeder ist sich heute des Problems bewusst und möchte die Meere von Müll befreien. Wenn wir die Fischerei beenden, verringert sich der Plastikgehalt in den Ozeanen um bis zu 46 Prozent.

Die Fischerei ist für den qualvollen Tod der gefangenen Tiere verantwortlich

Fische werden in den Netzen zerquetscht, ersticken an Bord oder werden noch lebendig aufgeschnitten und ausgenommen. Wirbellose wie Kraken oder Krebse ersticken oder werden lebendig zerstückelt. Auch ungewollt gefangene Haie oder Delfine ersticken an Bord der Schiffe und werden aus Zeitgründen oft erst wieder über Bord geworfen, wenn sie bereits tot sind.

Peta-Fazit: Fischereischiffe werden für Tausende Milliarden fühlender Lebewesen jedes Jahr zu grausamen Schlachthäusern.

Die Fischerei plündert Ozeane

Schleppnetze zerstören vorsätzlich und wissentlich den Meeresboden und Riffe. Zudem sammeln sie alle Tiere ein, die sich am Boden befinden. Treibnetze sind riesige Fallen für alle schwimmenden Tiere wie Schildkröten, Haie, Delfine oder Fische. Delfine bleiben häufig in Stellnetzen stecken und ertrinken qualvoll. Die Fischerei fordert Milliarden ungewollter Opfer. Sie zerstört die Lebensräume zahlreicher Bodentiere. Viele Fischarten sind derart überfischt, dass sich andere Tierarten ausbreiten und ein ökologisches Ungleichgewicht entsteht.

Peta-Fazit: Die Fischerei vernichtet Fischpopulationen und zerstört Lebensräume. Sie verursacht ein ökologisches Ungleichgewicht.

Fische von einer neuen Seite kennenlernen

In Monaco erfreut sich seit vielen Jahren ein kleines Meeresreservat großer Beliebtheit. Das Küstengebiet am Stadtstrand Larvotto mit einer Fläche von rund 30 Hektar ist bereits seit 1976 als Meeresreservat ausgewiesen. Hier schwimmen Erwachsene und Kinder inmitten zahlreicher Fische, die bis ans Ufer kommen. Die Menschen angeln nicht, sondern füttern die Fische mit Brot.

Peta-Fazit: In ufernahen Meerestierschutzgebieten lernen Kinder und Erwachsene Fische von einer neuen Seite kennen: als neugierige, freundliche Lebewesen – und nicht als Beutetiere.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 18. Juli 2021, hier in voller Länge sehen.

Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 25. Juli 2021, 18:30 Uhr.

Zur Vollversion des Artikels