Rettet das Huhn – Vom Käfig in die Freiheit
28.07.2025Sie leben in großen Hallen, dicht an dicht, mit abgeschnittenen Schnäbeln und oft zerrupftem Gefieder. Die industrielle Eierproduktion sieht keine Individuen – nur Leistung.
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Bis zu 300 Eier legt eine Henne pro Jahr. Nach 16 bis 18 Monaten gelten sie als „ausgedient“. Dann endet ihr Leben meist im Schlachthof. Noch so jung aber wirtschaftlich nicht mehr rentabel.
Doch es gibt Menschen, die sich genau um diese Hennen kümmern. Der Verein Rettet das Huhn rettet Tiere, die sonst aussortiert und getötet würden. Seit seiner Gründung 2007 hat er bereits über 150.000 Legehennen in ein neues Leben begleitet. Ein Leben mit Tageslicht, Platz, Gras unter den Krallen – oft zum ersten Mal.
Was der Verein leistet, ist logistisch wie emotional beachtlich. Sobald ein Betrieb seine Legehennen „ausstallt“, beginnt der Einsatz. Die Tiere werden vorsichtig aus der Anlage geholt, in Boxen verladen, medizinisch betreut und an Pflege- oder Endstellen vermittelt. Viele von ihnen sind körperlich geschwächt, manche traumatisiert. Doch was folgt, ist oft erstaunlich: Die Tiere erholen sich, entdecken ihre Umwelt, zeigen Persönlichkeit. Hühner, die vorher apathisch in dunklen Hallen standen, beginnen zu scharren, zu baden, zu schnattern – und lernen, dass das Leben mehr ist als ein Legenest.
Die Initiative geht über Rettung hinaus. „Rettet das Huhn“ macht das unsichtbare Leid in der Eierindustrie sichtbar. Auch in Systemen wie Freiland- oder Biohaltung sind die Bedingungen oft alles andere als tierfreundlich. Der Verein klärt auf, begleitet die Tiere in ein zweites Leben – und zeigt, wie unterschiedlich, wie liebenswert und lebendig Hühner wirklich sind.
Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 27.07.2025, hier in voller Länge sehen. Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 03.08.2025, 18:30 Uhr
Viele Adoptant:innen berichten, wie sich ihr Verhältnis zu Hühnern durch die direkte Begegnung verändert hat. Das Frühstücksei bekommt plötzlich ein Gesicht – nicht aus Schuldgefühl, sondern aus echtem Verständnis. Das Tier wird nicht länger zum Produkt reduziert, sondern als Mitgeschöpf wahrgenommen.
Rettet das Huhn ist mehr als ein Verein. Die Initiative zeigt ganz praktisch, wie Tierschutz im Alltag funktionieren kann – mit konkreten Alternativen zur Massentierhaltung. Sie gibt Tieren, die sonst aussortiert würden, ein neues Zuhause. Und macht deutlich: Tierliebe darf nicht bei Hund und Katze aufhören.
Jedes Huhn, das nicht geschlachtet, sondern adoptiert wird, macht einen Unterschied. Für das Tier – und für die, die es begleiten dürfen. Wer mithelfen möchte, kann selbst Hühner adoptieren, eine Pflegestelle anbieten oder mit einer Spende unterstützen. Jede Unterstützung hilft – denn jedes gerettete Huhn zählt.