Silvester 2025: Schutz für Tiere statt Knallerei

29.12.2025

Der Jahreswechsel ist für viele Menschen ein Höhepunkt des Jahres, für Tiere oft eine Zeit extremer Belastung.  

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Die laute Knallerei versetzt Haustiere und Wildtiere gleichermaßen in massive Angst, stört Vögel und andere Wildtiere in ihrem Schlaf- und Ruheverhalten und führt jedes Jahr zu vielen Verletzungen und Fluchtreaktionen bei empfindlichen Tieren. Untersuchungen belegen, dass bereits Arten wie Wildgänse in der Silvesternacht ihre Schlafplätze verlassen und teils Hunderte Kilometer weiter fliegen, um dem Lärm zu entkommen.

In Österreich hat VIER PFOTEN eine aktuelle Umfrage initiiert, die zeigt, dass eine breite Mehrheit der Bevölkerung ein Ende der traditionellen Knallerei befürwortet und ein umfassendes Verbot von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2 fordert.

Dieser gesellschaftliche Druck steht nicht allein. Auch andere Tierschutz- und Umweltverbände äußern deutliche Kritik an der Silvester-Knallerei. Der WWF Österreich fordert angesichts der enormen Belastungen für Tiere, Umwelt und Gesundheit einen vollständigen Verkaufsstopp für Böller und Raketen und hat dazu ebenfalls eine Petition gestartet. In ihrer Argumentation weist der WWF darauf hin, dass nicht nur Haustiere, sondern auch Wildtiere durch Lärm, Lichtblitze und Luftverschmutzung leiden – und dass die derzeitigen, regional unterschiedlichen Regelungen in der Praxis kaum wirksam sind.

Auch international wächst der Ruf nach anderen Ansätzen. Auf EU-Ebene wird die Frage einer Überarbeitung der Feuerwerksgesetzgebung derzeit diskutiert, wobei der Tierschutz zunehmend als politischer Faktor anerkannt wird und leise, emissionsärmere Alternativen vorgeschlagen werden. In Ländern wie den Niederlanden steht bereits ein nationales Verbot von lauten Feuerwerkskörpern für Privatpersonen ab dem Jahreswechsel 2026/2027 bevor – ein Schritt, der auch mit Blick auf den Schutz von Tieren und Umwelt begründet wird.

„Für Tierhalterinnen und Tierhalter ist es jedes Jahr wieder herzzerreißend zu sehen, wie ihre Tiere in Panik geraten“, sagt Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck von VIER PFOTEN. Angesichts der Ergebnisse der Umfrage und der wachsenden öffentlichen Debatte sei klar, dass die Bevölkerung einem kompromisslosen Verbot gegenüber nicht nur offen, sondern mehrheitlich positiv eingestellt sei.

Während in einigen Gemeinden bereits Feuerwerksverbote gelten und Grenzkontrollen gegen den illegalen Import von Pyrotechnik verschärft werden, ergibt sich nach Ansicht der Verbände insgesamt das Bild, dass bestehende Regelungen nicht ausreichen. Viele Tiere erleben jedes Jahr Angstzustände, Fluchtverhalten oder körperliche Reaktionen, die über den Jahreswechsel hinaus wirken.

Die Kritik der Tierschutz- und Umweltverbände mündet in einen klaren Appell an die Politik, gesetzliche Vorgaben deutlich zu verschärfen und Alternativen wie ruhige Licht- oder Lasershows stärker zu fördern. Denn auch aus Sicht der Verbände gibt es genügend Möglichkeiten, Silvester zu feiern – ohne Lärm, ohne Angst, ohne Leid, aber mit Respekt vor Tieren, Menschen und Umwelt.

  

Zur Vollversion des Artikels