Urlaub mit Verantwortung – Wenn Tiere plötzlich allein zurückbleiben

21.07.2025

Die Ferienzeit hat begonnen. Für viele Menschen bedeutet das Erholung, Tapetenwechsel, vielleicht auch Abenteuer. Doch während Koffer gepackt und Reiserouten geplant werden, gerät eines oft in Vergessenheit: das eigene Haustier. 

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In Österreich werden jedes Jahr mehr Hunde und Katzen kurz vor dem Urlaub abgegeben – oder schlimmer noch: ausgesetzt. Tierschutz Austria, das größte Tierheim des Landes, warnt vor einem besorgniserregenden Trend. Im Jahr 2019 wurden dort noch 140 Katzen aufgenommen – heuer sind es bereits 333. Noch gravierender ist der Rückgang bei den abgeholten Fundtieren: Vor fünf Jahren konnten 64 Prozent der Tiere wieder ihren Besitzer:innen zugeordnet werden. Heute sind es nur noch 23 Prozent. Viele Tiere bleiben zurück, weil niemand Verantwortung übernehmen will – oder rechtzeitig geplant hat.

Dabei gibt es Möglichkeiten, wie Haustiere sicher mit in den Urlaub genommen werden können. Wer mit Hund oder Katze verreisen möchte, sollte früh genug mit der Vorbereitung beginnen. Das Tier sollte an Transportbox oder Sicherheitsgurt gewöhnt sein, bei Autofahrten sind regelmäßige Pausen wichtig – fürs Trinken, Lösen und Bewegen. Flugreisen sollten wenn möglich vermieden werden, denn sie bedeuten für Tiere enormen Stress. Nur in Ausnahmefällen – nach tierärztlicher Beratung – sollten sie überhaupt in Betracht gezogen werden.

Auch für Notfälle im Urlaub sollte man vorbereitet sein. Eine kleine Reiseapotheke für das Tier gehört ins Gepäck: mit individuell abgestimmten Medikamenten, Verbandszeug, Zeckenpinzette – und idealerweise auch mit der Adresse eines Tierarztes am Urlaubsort.

Was viele nicht wissen: Für Reisen innerhalb der EU braucht es einige Pflichtnachweise – darunter eine gültige Tollwutimpfung, einen Mikrochip zur Identifikation und den EU-Heimtierausweis. Außerdem muss das Tier mindestens 16 Wochen alt sein. Reisen mit jüngeren Welpen sind nicht erlaubt.

Unsere Tiere – Das große oe24.TV-Tierschutzmagazin von Sonntag, 15.05.2025, hier in voller Länge sehen. Nächste Ausgabe Unsere Tiere: 22.06.2025, 18:30 Uhr      

Wer sein Tier nicht mitnehmen kann oder möchte, sucht oft nach einer Tierpension. Doch nicht jedes Tier fühlt sich dort wohl. Die fremde Umgebung, die Trennung vom vertrauten Menschen, der Lärm – all das kann für Hunde oder Katzen sehr belastend sein. Deshalb sollten Tierpensionen nur nach eingehender Prüfung und mit ausreichend Vorlauf gewählt werden. Und nicht, weil einem sonst nichts anderes einfällt.

Auch im Ausland begegnen viele Urlauber:innen Tieren in Not – sei es am Strand, auf Straßen oder in Hotelanlagen. Der Impuls zu helfen ist verständlich. Doch spontane Tierrettungen" führen oft zu neuen Problemen. Besonders außerhalb der EU ist es schwierig, Tiere legal und sicher nach Hause zu bringen. Wer helfen möchte, sollte sich daher unbedingt an seriöse Tierschutzorganisationen vor Ort wenden. Tierschutz Austria unterstützt auf Wunsch auch bei der Kontaktaufnahme.

Verantwortung für Tiere endet nicht an der Haustür. Sie beginnt dort – und begleitet uns auch in den Urlaub. Mit etwas Planung, Umsicht und Mitgefühl wird die Ferienzeit nicht nur für Menschen, sondern auch für ihre tierischen Gefährten zur unbeschwerten Zeit.
 

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