Griechenland

Aktivisten besetzten Häuser für Flüchtlinge

28.03.2016

Uni-Gebäude und leerstehende Häuser in Athen an Flüchtlinge übergeben.

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© APF (Archiv)
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In den vergangenen Wochen haben Anarchisten und Aktivisten aus der linken Szene im Athener Stadtzentrum drei Häuser besetzt und sie als Unterkünfte an Flüchtlinge und Migranten übergeben. Wie das griechische Boulevardblatt "To Proto Thema" am Montag berichtete, handelt es sich um ein Universitätsgebäude und zwei zuvor leerstehende Häuser im Stadtteil Exarchia.

Das Viertel gilt in der griechischen Hauptstadt als Hochburg der Autonomen-Bewegung. Man wolle den Menschen eine dauerhafte Unterbringung bieten und Strukturen schaffen, damit die Flüchtlinge und Migranten sich selbst organisieren und menschenwürdig leben könnten, zitiert das Blatt die Initiatoren der Aktion.

Zustrom aus der Türkei leicht erhöht
Von Sonntag auf Montag haben 232 Flüchtlinge und Migranten von der türkischen Küste nach Griechenland übergesetzt. Nach Angaben des Flüchtlingskrisenstabs der griechischen Regierung hat sich der Zustrom damit wieder leicht erhöht; an den beiden Tagen zuvor wurden 73 beziehungsweise 78 Neuankünfte gezählt.

Dennoch ist insgesamt ein starker Rückgang zu verzeichnen: Noch im Februar setzten pro Tag durchschnittlich 2.100 Menschen über. Auf den griechischen Inseln halten sich derzeit nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) knapp 5.000 Flüchtlinge auf. Seit Inkrafttreten des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei am 20. März werden Neuankömmlinge dort in den "Hotspots" festgehalten.

Die Menschen, die Griechenland vor diesem Stichtag erreicht hatten, wurden mittlerweile großteils mit Fähren zum griechischen Festland gebracht. Am Hafen von Piräus kamen am Montagmorgen nur 17 Migranten von den Inseln Chios und Lesbos an, berichtete der Radiosender Athina 984.

Lager überfüllt

Am Hafen harren vor und in den Wartehallen derzeit immer noch mehr als 5.400 Menschen aus. Ähnlich wie die rund 12.000 Menschen im nordgriechischen Grenzort Idomeni wollen viele nicht in staatliche Auffanglager gehen; sie fürchten offenbar, dort nicht mehr wegzukommen. Allerdings sind viele bestehende Lager auch überfüllt.

Innerhalb der kommenden drei Wochen will die griechische Regierung deshalb zusätzliche Unterkünfte für 30.000 Menschen schaffen. Insgesamt halten sich in Griechenland mittlerweile seit der Grenzschließung des Nachbarstaates Mazedonien etwas mehr als 50.000 Flüchtlinge und Migranten auf.


 

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