Über Mord-Opfer

Bester Freund: "Afrika war sein Traum!"

08.01.2013

Tragischer Tod am Nil - Er sparte, nahm sich eine Auszeit.

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Er starb an jenem Ort, an den er sich immer hinsehnte. Für Stephan F. (27), den beliebten Werkzeugmacher, Sonnyboy und Sportler aus Schalchen (OÖ), war die Rafting-Tour am Blauen Nil in Äthiopien die Erfüllung seines Lebenstraums. Doch das Schicksal wollte es, dass der lebensfrohe Stephan Sonntagfrüh gerade dort eiskalt erschossen wurde – Räuber überfielen das Lager der Österreicher, feuerten los und flüchteten unerkannt.

„Äthiopien war sein Traum, er sparte lange Zeit für das Abenteuer. Wir sind alle traurig“, sagt sein bester Freund Josef Webertsberger zu ÖSTERREICH. „Stephan war stets mutig, er hat sich immer mehr als die anderen getraut, er war aber nicht abenteuerlustig“, sagt Webertsberger über seinen ehemaligen Kicker-Kollegen. Doch nicht nur der örtliche Fußballklub, wo sie sich kennenlernten, trägt Trauer. Ganz Schalchen fragt sich, warum der beliebte, junge Mann so früh einen so grausamen Tod erfahren musste. „Wir sind alle sehr betroffen. Stephan war so gesellig und lebensfroh“, sagt der Amtsleiter Klaus Mitterbauer. Erst an Neujahr ging Stephan mit der Musikkapelle von Haus zu Haus, spielte vor und sammelte so Geld.

Polizei ermittelt nun wegen Mord, Leiche wird obduziert
Indes werden mehr Details zum Drama bekannt: Erst am 2. Jänner war die Gruppe nach Afrika aufgebrochen, der Überfall passierte am zweiten Rafting-Tag. Der Leichnam von Stephan F. wurde indes nach Addis Abeba gebracht, in einem Hotel der Hauptstadt weilen alle neun Österreicher. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. „Die Behörden haben Mord-Ermittlungen eingeleitet, der Leichnam wird obduziert und untersucht, davor kommt es zu keiner Überstellung“, heißt es aus dem Außenamt.

Überlebender: „Der Schuss war gezielt“
Vier der zehn Österreicher machten die Rafting-Tour nach Bahir Dar mit. Unter ihnen waren Roman H. aus Schalchen und Extremsportler Reinhold B., beide enge Freunde des Opfers Stephan F.: „Ein Mann war skrupellos. Er stach auf unsere Boote ein. Plötzlich fiel ein gezielter Schuss“, sagt Reinhold B. Die Österreicher flüchteten hinter einen Felsen, harrten dort Stunden aus. Via Satellitentelefon informierten sie die Botschaft, Stunden später flog ein Hubschrauber die drei Überlebenden und die Leiche aus.

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