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Boston-Terror: FBI jagt zwei Täter

18.04.2013


 Das FBI hat die Gesichter der beiden feigen Boston-Bomber.

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© ap
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Bei der Jagd nach den Boston-Bombern ist die FBI-Taskforce knapp vor dem Durchbruch: Die Ermittler veröffentlichten bei einer Pressekonferenz am späten Abend die Bilder von zwei Verdächtigen: einer mit schwarzer Kappe, einer mit weißer. Und beide tragen Rucksäcke. „Suspect Nr. 1“ und „Suspect Nr. 2“ nennen die Ermittler die beiden derzeit.

Von jedem der beiden Männer gibt es vier Bilder. Diese stammen aus einem 30 Sekunden langen Überwachungsvideo, das beide am Rande des Marathons zeigt. Zu sehen ist, wie die beiden kurz vor der Explosion hintereinander mit schnellen Schritten das Gelände der Marathon-Strecke verlassen. Die Täter sind dabei von mehreren Richtungen aus aufgenommen worden.

Ein Telefongespräch könnte direkt zu den Täter führen
Auf einer anderen Aufnahme soll zu sehen sein, wie einer der Täter mit einem Mobiltelefon spricht. Über dieses Gespräch hoffen die Ermittler auf die Namen der Täter zu kommen. Sie rufen aber vor allem die Bevölkerung zu Hinweisen auf und hoffen, so rasch auf die Täter zu stoßen. „Die Verdächtigen können Nachbarn, Freunde oder Arbeitskollegen sein.“

Zuvor hatten sich selbst renommierte US-Medien wie CNN mit haarsträubenden Falschmeldungen über die Verhaftung eines Täters blamiert, der bereits auf dem Weg zum Gerichtsgebäude wäre. Der schlimmste Medienflop seit Jahren löste eine heftige Debatte aus. FBI-Quellen dementierten Berichte, wonach Bilder von Verdächtigen vom Dach des Department-Stores „Lord & Taylor“ aufgenommen worden waren.

Donnerstag stieg die Spannung vor der Veröffentlichung der echten Fotos. Der Medienwahnsinn ging unterdessen weiter, nachdem Hobbydetektive während der Durchsicht von Tatortfotos und -videos laufend neue Verdächtige nannten.

Die US-Polizei warnte vor Recherchen von Amateuren
Die New York Post druckte sogar ein Foto zweier „Verdächtiger“ auf der Titel­seite. Die Zeitung hätte die Fotos über E-Mails erhalten, die in Polizeikreisen zirkulieren, hieß es. Doch die Männer wurden längst als harmlos eingestuft.

Die Sprecherin der Bundesstaatsanwaltschaft in Boston, Christina Dilorio-Sterling, warnte vor vorschnellen Schlüssen durch Amateur-Recherchen.

So ticken die Boston-Bomber

Ganz Amerika jagt die Boston-Bomber, doch die Verhaftung lässt auf sich warten.

Anders als bei vielen Terrorattacken gibt es kein Bekennerschreiben, nur verdächtige Videos. Eines der Psychogramme könnte auf die Boston-Bomber zutreffen:

  • „Einsame Wölfe“: Diese Einzeltäter, die unauffällig leben und keinen Kontakt zu Terrornetzen halten, sind für die Terrorabwehr unsichtbar.
  • „Phantom-Terroristen“: Diese Gruppe vermeidet Kontakt mit moderner Elektronik, die von Terrorfahndern überwacht werden könnte. Sie haben keine Handys, kein Internet, keine Konten. Sie leben wie Phantome.
  • Die Web-Extremisten: Meist junge Männer werden über das Internet radikalisiert, verfolgen Hasspredigten und Foren des „elektronischen Dschihad“.

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