Jagd auf Dortmund-Bomber

Deutschland weiter in Angst

13.04.2017

Verzweifelt sucht die Polizei den BVB-Attentäter. Der Verdächtige ist wohl der Falsche.

Zur Vollversion des Artikels

This browser does not support the video element.

Zur Vollversion des Artikels

Einen Tag lang glaubte die Bevölkerung an ein Ende der akuten Gefahr. Doch seit Donnerstagvormittag – zwei Tage nach dem Attentat auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund – steigt in Deutschland die Angst vor Anschlägen wieder rapide an. Der Grund: Wahrscheinlich ist der falsche Mann in Haft – dem Iraker kann keine Beteiligung am Anschlag nachgewiesen werden.

Die Jagd auf den wahren Täter war – zumindest bis Redaktionsschluss gestern Abend – also wieder voll im Gang. Wieder standen die Ermittler am Anfang ihrer Arbeit. Es war nicht einmal klar, ob das Attentat wirklich einen islamistischen Hintergrund hatte. Jetzt fahndet die Polizei auch im links- und rechtsextremen Lager.

Verhafteter Iraker (25) 
war Kommandant bei ISIS

Entführung, Erpressung. Dennoch: Der 25-Jährige, der am Mittwoch festgenommen wurde, bleibt in Haft. Es liegt seit gestern ein Haftbefehl gegen Abdul Beset al-O vor. Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Er soll Mitglied der Terrormiliz ISIS im Irak sein. Die Bundesanwaltschaft hat einen dicken Akt mit Anschuldigungen gegen Beset al-O. Spätestens 2014 schloss er sich den Terroristen im Irak an. Er soll eine Gruppe von 10 Kämpfern kommandiert haben. Ihre Aufgabe: Entführungen, Erpressungen und Tötungen vorbereiten. 2016 reiste er nach Deutschland. Auch in Europa pflegte er weiter regen Kontakt mit ISIS-Mitgliedern.

Der zweite Mann, der im Visier der Ermittler stand, steht gar nicht mehr unter Verdacht. Die Wohnung des 28-jährigen Deutschen wurde trotzdem durchsucht.

Metallteile der Bombe 
flogen 100 Meter weit

Der Schock über den Anschlag auf den Teambus vom Dienstag ist immer noch groß. Es grenzt an ein Wunder, dass bei der gewaltigen Wucht der Detonationen nicht mehr Menschen verletzt oder gar getötet wurden.

Am Dienstag um 19.16 Uhr explodierten gleichzeitig drei Sprengsätze, die mit Metallstiften präpariert wurden. Bis zu 100 Meter weit wurden die Teile geschleudert. Der Dortmund-Spieler Marc Bartra (26) und ein Polizist wurden verletzt. Wegen der komplizierten Bauart der Bomben geht die Polizei von einem terroristischen Hintergrund aus.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel