Haft statt Protest?
Gerichts-Krimi um Klima-Shakira
29.04.2025Die Klimaaktivistin Anja Windl, bekannt als "Klima-Shakira", steht in München wegen Nötigung vor Gericht.
Gemeinsam mit vier weiteren Personen blockierte sie am 28. August die Autobahnabfahrt der A8 bei München. Der daraus resultierende Rückstau erstreckte sich über etwa drei Kilometer. Die Blockade endete nach rund einer Stunde.
Windl, 28 Jahre alt, erschien im Gerichtssaal in Jeansrock und Cowboy-Stiefeln. Ihre Verteidigung hoffte auf eine Einstellung des Verfahrens im Hinblick auf andere laufende Prozesse. Der Staatsanwalt lehnte dies jedoch ab und verwies auf die Schwere der Aktion und den verursachten Verkehrsstau.
Aufenthaltsverbot in Österreich
Nach der Blockade war Windl bereits für mehrere Tage in Präventivhaft genommen worden, um weitere Aktionen zu verhindern. Die Aktivistin ist für zahlreiche Klebeaktionen in Deutschland und Österreich bekannt. In Österreich wurde gegen sie ein zweijähriges Aufenthaltsverbot verhängt, das jedoch noch nicht rechtskräftig ist.
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Der Prozess in München musste zunächst abgebrochen werden, da Zeugen abgesagt hatten und innerhalb von drei Wochen keine neuen Termine gefunden wurden. Die Neuverhandlung ist für den 15. und 16. Juli angesetzt, wie "Bild" berichtet.
Windl, die in Graz studiert, schließt eine Haftstrafe zwar nicht aus, rechnet jedoch eher mit einer Geldstrafe. In Österreich drohen ihr ebenfalls weitere Sanktionen. Bisher konnte sie Bußgelder durch Spenden finanzieren. Sollte dieses Geld ausbleiben, müsste sie eigenen Angaben zufolge Ersatzfreiheitsstrafen antreten.