Gaza-Deal

Eine der übergebenen Leichen war keine Hamas-Geisel

15.10.2025

Die Hamas übergab Israel die Leiche eines Palästinensers.

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© APA/AFP/BASHAR TALEB (Archivbild)
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Ein israelischer Sicherheitsbeamter teilte mit, dass die gestern von der Hamas übergebene Leiche nicht zu den von der Terrororganisation festgehaltenen israelischen Geiseln gehört, sondern einem Palästinenser aus dem Gazastreifen zugeordnet wurde.

Trotz bestehender Vereinbarungen hat die Hamas bislang nicht alle Leichname der getöteten Geiseln an Israel übergeben. Nach israelischen Angaben befinden sich noch immer die Körper von rund 20 ermordeten Israelis in der Gewalt der Terrorgruppe.

Unter den zuletzt an Israel übergebenen sterblichen Überresten konnte der 20-jährige Deutsch-Israeli Tamir Nimrodi identifiziert werden. Seine Identität wurde durch forensische Untersuchungen bestätigt. 

Trump: Tote nicht wie versprochen zurückgebracht

Unterdessen macht auch US-Präsident Donald Trump Druck auf die Hamas. Nach der Freilassung der restlichen 20 lebenden Geiseln durch die Hamas am Montag im Austausch gegen knapp 2.000 palästinensische Häftlinge schrieb Trump am Tag darauf auf seiner Plattform Truth Social in Großbuchstaben, die Arbeit sei "nicht beendet". Die Toten seien nicht "wie versprochen" zurückgebracht.

Die US-Nachrichtenseite "Axios" zitierte einen ranghohen israelischen Beamten, wonach die Hamas bis Dienstag offenbar nicht erkannt habe, wie ernst Israel die Frage der Rückführung der toten Geiseln nehme. Angehörige verlangen, den Kampf bis zur Übergabe der letzten toten Geiseln fortzusetzen.

Hamas wird notfalls mit Gewalt entwaffnet

Trump sagte am Dienstag, die Terrororganisation habe ihm zugesagt, dass sie die Waffen ablegen werde. "Und wenn sie sich nicht entwaffnen, werden wir sie entwaffnen, und das wird schnell und vielleicht gewaltsam passieren". Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sagte dem US-Fernsehsender CBS News, er sei hoffnungsvoll, dass die nächste Phase des Abkommens friedlich verlaufen werde, Trumps Bedingungen seien jedoch "sehr klar": Die Hamas müsse entmilitarisiert werden, sonst werde "die Hölle losbrechen".

"Zunächst muss die Hamas ihre Waffen abgeben", sagte Netanyahu dem Sender in Tel Aviv. "Und zweitens muss sichergestellt werden, dass es in Gaza keine Waffenfabriken gibt. Es darf keinen Waffenschmuggel nach Gaza geben. Das ist Entmilitarisierung", sagte Netanyahu laut CBS weiter.

 Trump hatte während seines Fluges nach Israel mitreisenden Journalisten zufolge gesagt, seine Regierung habe der Hamas erlaubt, vorübergehend eine begrenzte Rolle bei der Durchsetzung von Sicherheitsmaßnahmen zu spielen. Die Islamistenorganisation versuche, im Gazastreifen wieder Ordnung herzustellen.
 

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