Kein Witz!

ER will Eisberg nach Afrika schleppen

04.05.2018

Was für viele absurd klingt, ist für Nick Sloane machbar und könnte Millionen von Menschen das Leben retten.

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© TIZIANA FABI / AFP
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Kapstadt kämpft gegen eine der schlimmsten Dürren in den letzten Jahrzehnten. Der Millionenmetropole geht das Trinkwasser aus. Die Stauseen sind leer. Superreiche beauftragen schon private Unternehmen, um eigenständig nach Wasserquellen zu bohren. Den Südafrikanern läuft die Zeit davon.

Der Forscher Nick Sloane will nun mit einer ungewöhnlichen Idee der Dürre entgegenwirken. Der 56-Jährige will einen Eisberg aus der Antarktis nach Südafrika schleppen.

Eisberg abfangen und nach Kapstadt ziehen

Aber er ist keinesfalls ein Spinner. Der Experte für Schiffsbergungen machte sich in seinem Bereich bereits einen Namen. Er war es, der die havarierte „Costa Concordia“ vor der italienischen Küste wieder aufrichtete.

„Jedes Jahr treiben Milliarden Tonnen Eis, die in der Antarktis abbrechen, von West nach Ost durch den Südlichen Ozean“, sagt Sloane. „Einen dieser Eisberge würden wir 1200 Meilen südlich der Küste abfangen und in den Benguela-Strom lenken, der das Eis nach Norden bis nach Südafrika schiebt. Die Strömung würde uns einen Großteil der Arbeit abnehmen.“

© Reuters

Mega-Geschirr rund um den Eisberg

Ein Supertanker und zwei Schlepper sollen den Eisberg schließlich drei Monate lang ziehen. Der Berg soll an einem drei Kilomater langem und 200 Meter breitem Geschirr gezogen werden. Dies soll auch gleichzeitig einem zu starken Abschmelzen vorbeugen.

Investoren, die sich für das Mega-Projekt interessieren, hat Sloane schon gefunden. In zwei Wochen soll in einer Konferenz mit Experten das Projekt besprochen werden. Die Vorbereitungen dafür würden ein halbes Jahr dauern, sagt er.

130 Mio. Liter an einem Tag

Zudem soll der Berg dann 40 Kilometer vor der Küste auf Grund laufen. Tankschiffe sollen dann das Trinkwasser, das aus dem Kern gewonnen werden soll, an Land bringen. „So könnte man pro Tag 130 Mio. Liter Trinkwasser gewinnen“, meint Sloane. „Genug, um die Kap-Region ein Jahr lang zu versorgen.“ Der Experte hofft auf ein positives Feedback auf der Konferenz, sodass man der Region schnellstmöglich helfen kann.

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