Krypto-Milliardär

Er zahlte 18,5 Millionen Dollar für ein Steak mit Trump

24.05.2025

Der Krypto-Milliardär aus China Justin Sun gibt gerne Geld aus. Er aß eine Banane für 6 Millionen Dollar oder speiste für 18,5 Millionen Dollar mit dem US-Präsidenten.

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Sun wurde 1990 in Qinghai geboren und wuchs in Südchina auf. Sein Vater war Politik-Reporter, seine Mutter schrieb über Sport. Sun war dadurch ein Schreib-Talent und gewann mit 17 Jahren einen nationalen Schreibwettbewerb.

Faszination für Krypto dank einem Zeitungsbericht

Er studierte in Peking Geschichte. Den Master machte Sun in den USA. 2012 veränderte ein Artikel in der "New York Times" sein Leben. Er las einen Artikel über Bitcoin und war sofort angefixt. Sun arbeitete für die US-Kryptofirma Ripple als China-Repräsentant und stieg 2017 aus. Er gründete mit Tron sein eigenes Krypto-Unternehmen. Laut eigenen Angaben hat das Netzwerk 300 Millionen Nutzer weltweit.

Sein Unternehmen wurde von Anfang an vorgeworfen, dass es sich sehr stark dem Konkurrenten Ethereum ähnelt.

Gigantisches Vermögen

Im April 2025 erschien Sun erstmals auf der Forbes-Liste der reichsten Menschen. Forbes schätzt sein Vermögen auf 8,5 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 7,5 Mrd. Euro). Sun behauptet, dass sein Vermögen inklusive Kryptobeständen, Kunstsammlung (u. a. Warhol, Picasso) und einem eigenen Airbus-Jet mehr als 40 Milliarden US-Dollar beträgt.

Seine Strategie ist, vielversprechende Technik früh zu kaufen oder besser zu machen. Dadurch wurde seine Plattform beliebt für schnelle Transfers, vor allem in Schwellenländern.

Trotzt Kritik

Für Kritiker betreibt er selbstverliebte Selbstinszenierung. Sun kontert, denn Aufmerksamkeit bringt Reichweite und Geld.

Im November 2014 ersteigerte Sun das Kunstwerk "Comedian", eine mit Klebeband befestigte Banane, für 6,24 Millionen Dollar beim Auktionshaus Sotheby's. Vor laufender Kamera aß er zehn Tage später die Banane: "Schmeckt besser als andere Bananen."

2021 sicherte Sun sich für 28 Millionen US-Dollar einen Platz in der Blue-Origin-Rakete von Jeff Bezos. Mit der Rakete ist er wegen Terminschwierigkeiten noch nie geflogen.

 

Trotz ihrer scharfen Kritik gegen Kryptowährungen spendete Sun 2022 eine Million Dollar an die Stiftung von Greta Thunberg.

Nähe zu Trump

Sun war der Erste, der in das im Jahr 2024 von Trump gegründete Krypto-Unternehmen World Liberty Financial (WLFI) investierte. Erst mit 30 Millionen, dann mit mehr als 80 Millionen Dollar. Drei Viertel davon gehen an die Trump-Familie, wodurch Sun WLFI-Berater wird und plötzlich ganz nah an der Macht ist.

Er investierte auch in Trumps Kryptowährung $TRUMP. Sun kaufte 1,4 Millionen Stück und ist der größte Geldgeber. Dadurch erkaufte er sich ein Ticket für schlappe 18,5 Millionen Dollar für ein exklusives Dinner mit Trump.

Skandale

Wie gegen die meisten Milliardäre wird auch gegen Sun ermittelt. 2023 klagte die US-Börsenaufsicht SEC ihn an. Ihm wird unter anderem Marktmanipulation und Schleichwerbung mit Stars wie Lindsay Lohan vorgeworfen.

2024 kam der nächste Skandal. Analysten von TRM Labs und Inca Digital stellten fest, dass mehr als die Hälfte (58 Prozent) aller illegalen Krypto-Zahlungen über Suns Tron-System laufen. Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah nutzten die Plattform. Sun reagierte darauf und gründete eine Task-Force. Er lässt 130 Millionen Dollar einfrieren.

Mischt in der Politik mit

In der Politik mischte sich Sun ein. Grenada ernannte ihn 2021 überraschend zum Botschafter bei der Welthandelsorganisation (WTO). Sein Titel "Seine Exzellenz" gefällt ihm so sehr, dass er ihn stolz auf seinem X-Profil führt. 2023 endete nach einem Regierungswechsel sein Amt. Den Diplomatenpass und damit globale Bewegungsfreiheit behält Sun.

Der chinesische Milliardär nennt sich selbst "Premierminister" Liberland, einem selbst ernannten Fantasiestaat auf einer Donauinsel zwischen Kroatien und Serbien. 

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