Fans im Fußball-Jubel

EURO 
begeistert, aber Ukraine 
im Abseits

10.06.2012

Während die einen ihre Kicker umjubeln, gerät Gastgeber Ukraine immer mehr in die Kritik.
 

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© Getty
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Sie sollte der große Imagewechsel für die Ukraine werden: Für die EURO wurden insgesamt neun Milliarden Euro in die Infrastruktur gepumpt, ganze Städte einem Schönheitslifting unterzogen, das Kiewer Stadion sogar um unglaubliche 585 Millionen Euro saniert. Und doch: Wenn heute wieder auf ukrainischem Boden Fußball gespielt wird, bleibt die Freude verhalten. Immer mehr Probleme setzen dem Gastgeberland zu:

  • Noch nie waren bei einer EURO so wenige Spitzenpolitiker vor Ort. Weder Deutschland, noch die Niederlande oder Großbritannien schicken Vertreter. Die VIP-Tribünen bleiben weitgehend leer.
  • Selbst die Ticketverkäufe laufen mehr als schleppend. Ein Grund: Die teils beschwerliche Anreise. Ein anderer: Spieler aus Großbritannien haben beispielsweise ihre Landsleute vor brutalen Übergriffen gewarnt. Ex-Nationalspieler Sol Campbell: „Bleiben Sie zu Hause, sehen Sie sich die Spiele im Fernsehen an. Riskieren Sie nichts, sonst könnten Sie am Ende in einem Sarg zurückkommen.“
  • Das Drama um die inhaftierte Ex-Premierministerin Julia Timoschenko geht weiter. In Charkow (hier wird ebenfalls gekickt) liegt die 51-Jährige in einem Krankenhaus, soll 24 Stunden von Kameras beobachtet und ihr wichtige Therapien verweigert werden. Am 26. Juni startet in Kiew ihr Berufungsverfahren. Am Mittwoch trifft ihre Tochter Jewgenija die deutsche Justizministerin.

Schon jetzt ist fix: Auch wenn ihre Nationalmannschaft heute das erste Mal aufspielt – viel zu gewinnen hat die Ukraine bei dieser Euro nicht.

1,2 Millionen sahen Gomez
Das lässt die Fernsehmacher jubeln: Insgesamt 1.154.000 Zuschauer fieberten am Samstagabend beim EURO-Spiel Deutschland gegen Portugal in ORF 1 mit. Mit den 200.000 Sehern, die das Match lieber in der deutschen ARD verfolgten, macht das eine Gesamt-Zuschauerzahl von 1,24 Millionen. Schon in der Vorrunde ist die EURO 2012 also ein wahrer Quotenhit!

Klar erkennbar: Das steigende Interesse der Zuschauer. Das Eröffnungsspiel (Polen gegen Griechenland) sahen erst 578.000 Fußballfans, die zweite Vorrunden-Partie (Russland gegen Tschechien) dann bereits 641.000 und das dritte Spiel (Dänemark gegen Niederlande) 744.000. Vorläufiger Spitzenreiter: Deutschland.

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