Alarm in der Ostsee

Experte schlägt Alarm: Eskalation mit Putin steht unmittelbar bevor

27.07.2025

Sicherheitsexperten warnen eindringlich vor einer bevorstehenden Zuspitzung des Konflikts im Ostseeraum. 

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Helge Adrians von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) warnt vor einem drastischen Anstieg an russischer Marinepräsenz im Ostseeraum. Besonders im Blick: die sogenannte Schattenflotte – alte Tanker russischer Herkunft mit verschleierter Eigentümerstruktur, die Öltransporte um westliche Sanktionen herum ermöglichen. Die russische Marine eskortiere diese Schiffe zunehmend entlang von Nord- und Ostsee.

Adrians prognostiziert, dass dieser Trend bald in eine neue Eskalationsstufe münden könnte – direkt im Konflikt mit Russland. Wesentlicher Auslöser hierfür seien auch die jüngsten EU-Sanktionen gegen russische Öl- und Gasexporte. „Wir müssen uns auf eine nächste Eskalationsstufe einstellen – und zwar sehr bald“, so der Experte im Gespräch mit der Deutschen Welle.
Besonders wachsam zeigt sich derzeit Dänemark. Die dänische Seeschifffahrtsbehörde hat in den vergangenen Monaten mehr als 60 Tanker kontrolliert, viele davon verdächtigt, zur Schattenflotte zu gehören. Mehrere Schiffe wurden wegen gravierender Sicherheitsmängel festgesetzt.

"Nur noch eine Frage der Zeit"

Diese Maßnahmen erhöhen die Spannung in der Region weiter – denn sie treffen direkt den wirtschaftlichen und politischen Nerv Moskaus. Laut Experten geht es bei der russischen Präsenz in der Ostsee nicht nur um Rohstofftransporte. Vielmehr handele es sich um eine Form hybrider Kriegsführung. Zudem werden immer häufiger unidentifizierte russische Aufklärungsflugzeuge über der Ostsee gesichtet. Die NATO reagiert mit Abfangflügen – unter anderem durch deutsche Eurofighter, die zuletzt mehrfach alarmiert wurden.

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Militärische Zwischenfälle – etwa durch riskante Annäherungen russischer Kriegsschiffe – gelten laut Adrians als „nur noch eine Frage der Zeit“. Die NATO verstärkt deshalb ihre Präsenz in der Region. Neben zusätzlichen See-Patrouillen und Luftaufklärung werden auch gemeinsame Manöver intensiviert.

Ein konkretes Eskalationsszenario könnte etwa entstehen, wenn ein russisches Schiff in Gewässern gestoppt wird, die Moskau als „strategisch sensibel“ einstuft. 

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