Umweltfreundlich
Forscher entwickeln „atmende“ Batterie die Strom speichert
20.06.2025Wissenschaftler der Universität Surrey (Großbritannien) haben eine Batterie entwickelt, die eine ungewöhnliche Doppelfunktion erfüllt: Sie kann Strom speichern und gleichzeitig CO₂ aus der Umgebungsluft aufnehmen.
Möglich macht das ein neuer chemischer Stoff, der effizient, günstig und wiederverwendbar ist. Die Technologie könnte in Zukunft nicht nur für Energieunternehmen, sondern auch für Industrieanlagen oder Solarspeicher interessant sein – auch direkt in Europa.
Neue Batterie nutzt CO2 aus der Luft
Im Gegensatz zu klassischen Batterien, bei deren Produktion CO₂ entsteht, arbeitet diese Batterie mit dem Treibhausgas aktiv zusammen. Beim Entladen reagiert das CO₂ mit dem Lithium in der Batterie und bildet dabei Lithiumcarbonat – eine feste Verbindung, die innerhalb der Batterie gespeichert wird. Beim Wiederaufladen zerfällt dieser Stoff, und das CO₂ wird wieder freigesetzt – jedoch nicht in die Luft, sondern innerhalb der Batterie erneut genutzt. Es entsteht ein geschlossener Kreislauf, der theoretisch immer wieder ablaufen kann.
Der Schlüssel liegt im Katalysator
Eine zentrale Rolle bei diesem Vorgang spielt der eingesetzte Katalysator mit dem Namen Caesiumphosphomolybdat – kurz CPM. Er ersetzt kostspielige Metalle wie Platin, die bisher notwendig waren, aber schwer verfügbar und teuer sind. CPM hilft dabei, das sogenannte Overpotential zu senken. Damit ist die zusätzliche Energie gemeint, die benötigt wird, um die Reaktion überhaupt zu starten. In einfachen Worten: Der Katalysator sorgt dafür, dass die chemischen Vorgänge weniger Energie verschwenden. Das macht die Batterie effizienter, langlebiger und günstiger in der Herstellung.
Einsatzmöglichkeiten – von der Fabrik bis ins All
Die neue Batterie könnte in Zukunft besonders dort eine Rolle spielen, wo CO₂ direkt anfällt – etwa in Industrieanlagen. Statt das Gas in die Luft abzugeben, könnte es gleich in einer solchen Batterie gespeichert werden.
Außerdem eignet sich die Technik auch zur Speicherung von Strom aus Wind- oder Solaranlagen. Das Besondere dabei: Sie kommt ohne seltene Erden oder Rohstoffe aus und könnte somit kostengünstiger als herkömmliche Akkus sein. Ein weiterer möglicher Anwendungsbereich, den die Forscher erwähnen, ist der Einsatz auf dem Mars – dort enthält die Atmosphäre sehr viel CO₂. Auch wenn das noch weit entfernt scheint, zeigt es die Vielseitigkeit der Idee. Der wahre Nutzen liegt aber hier auf der Erde, insbesondere im Zusammenspiel mit nachhaltiger Stromerzeugung.
Das bedeutet es für uns
Wenn sich diese Technologie durchsetzt und in Serienproduktion geht, könnte sie ein Baustein für eine umweltfreundlichere Energiezukunft sein. Gerade in Europa und auch in Österreich könnten solche Batterien helfen, Strom effizienter zu speichern – und dabei auch noch das Klima zu entlasten.