Krieg in Libyen

Gaddafi- Palast zerbombt

25.04.2011

Mit zwei Raketen sollte der Diktator am Ostermontag getötet werden.

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Es war ein gezielter Angriff: Nach NATO-Informationen sollten sich Muammar Gaddafi und einige seiner Minister Montag früh in einer seiner Residenzen in Bab al-Asisija in Tripolis aufhalten. Die Allianz schickte darauf F-16-Jets. Mindestens zwei bunkerbrechende Raketen schlugen ein, zerstörten ein Büro und die Bibliothek Gaddafis sowie einen Konferenzraum.

Die heftigen Detonationen waren in der gesamten Hauptstadt zu spüren. Das libysche Staatsfernsehen fiel sogar eine halbe Stunde lang aus. Vom Palast blieb nach dem Angriff nur noch ein Haufen von Betonplatten übrig: „Das war ein Mordanschlag gegen al-Gaddafi“, warf die Pressesprecherin des Regimes der NATO „Mordlust“ vor.

45 Personen seien bei dem Angriff verletzt worden. Mehrere Menschen würden noch vermisst, hieß es am Montag, als Journalisten durch die Ruine geführt wurden.

Gaddafi: Jede Nacht ein anderes Bunker-Versteck

Gaddafi selbst blieb offenbar unverletzt. Der Diktator hat Dutzende atombombensichere Bunker in Tripolis. Schläft jede Nacht in einem anderen Versteck. Vermutlich war er am Ostermontag gar nicht in Al-Asisija. Gaddafis Sohn Saif al-Islam zeigte sich vom Bombardement unbeeindruckt: „Das macht nur Kindern Angst“, sagte er. Es sei unmöglich, ihn oder seinen Vater durch derartige Angriffe zur Aufgabe zu zwingen. Die NATO dementierte die Tötungsvorwürfe: „Der Tod des Machthabers ist nicht das erklärte Ziel“, hieß es seitens der der NATO.

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