Nach Eklat
Ganz Europa stellt sich hinter Selenskyj - außer Orbán
01.03.2025Ungarns Premier tanzt einmal mehr aus der Reihe und stellt sich hinter Trump.
Nach dem hitzigen Wortgefecht von US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus haben europäische Spitzenpolitiker der Ukraine ihre Unterstützung zugesichert und sich hinter Selenskyj gestellt. "Ihr seid nicht allein", schrieb etwa Polens Ministerpräsident Donald Tusk im Kurznachrichtendienst X an Selenskyj und das ukrainische Volk gerichtet. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni schlug ein sofortiges Gipfeltreffen vor.
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Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich solidarisch mit der Ukraine. "Seien Sie stark, seien Sie mutig, seien Sie furchtlos. Sie sind niemals allein, lieber Präsident Selenskyj", erklärt sie auf X. "Wir werden weiter mit Ihnen an einem gerechten und dauerhaften Frieden arbeiten."
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas stellte unterdessen die Führungsrolle der USA in der westlichen Welt in Frage. "Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht", schrieb Kallas in Onlinenetzwerken. Sie bekräftigte zudem die Unterstützung der Europäer für die von Russland angegriffene Ukraine.
Schallenberg: "Russland ist der Aggressor"
Interimskanzler und Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) erklärte auf X: "Russland ist der Aggressor, und wir teilen die Verpflichtung der Ukraine für einen umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden!" Dessen designierte Nachfolgerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS) betonte: "Wir stehen an der Seite der Ukraine für einen gerechten und anhaltenden Frieden." "Europa muss jetzt zusammenrücken & gemeinsam handeln. Trump betreibt eine abscheuliche Täter-Opfer-Umkehr", postete der Bundessprecher der Grünen, Werner Kogler, auf Bluesky. FPÖ-Chef Herbert Kickl sah sich dagegen in den "jahrelangen Warnungen vor der Kriegstreiberei und der Forderung nach Frieden auch in Sachen Ukraine-Krieg" bestätigt.
Macron: Europas Russland-Politik richtig
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte am Freitagabend nach dem Streit der beiden Staatschefs im Weißen Haus, im Krieg sei Russland der Angreifer und das ukrainische Volk der Angegriffene. Es sei vor drei Jahren richtig gewesen, der Ukraine zu helfen und Russland mit Sanktionen zu belegen und dies weiter zu tun. Man müsse jene respektieren, die von Anfang an gekämpft hätten, betonte Macron, der laut dem Elysée-Palast später auch mit Selenskyj telefonierte. Zum Inhalt des Gesprächs wird zunächst nichts bekannt. Die "Financial Times" berichtete, Selenskyj habe auch mit NATO-Chef Mark Rutte telefoniert
Orbán dankt Trump
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán dankte US-Präsident Trump nach dem Eklat für dessen Einsatz für den "Frieden". "Starke Männer schließen Frieden, schwache Männer führen Krieg", schrieb Orbán auf X. "Heute hat sich Präsident Donald Trump mutig für den Frieden eingesetzt. Auch wenn es für viele schwer zu verdauen war", fuhr Orban fort und schloss mit den Worten: "Danke, Herr Präsident!"