Syrien

Heiliger Sex-Krieg gegen Assad

21.09.2013

Junge Frauen aus Tunesien prostituieren sich für Syrien-Rebellen im Namen des Islam.

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© AFP
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In Syrien stellen sich junge Frauen aus Tunesien radikalen Gotteskriegern als Prostituierte zur Verfügung. Wie die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" am Samstag weiter berichtete, haben Kämpfer der libanesischen Hisbollah vor Kurzem ein solches Bordell ausgehoben und die Mädchen den Soldaten des Regimes von Syriens Präsident Bashar al-Assad übergeben.

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"Unsere Mission hier erfolgt im Namen des Jihad al-Nikah", des Heiligen Sex-Krieges, erklärten die Mädchen im Verhör. Ihren Angaben zufolge hatte ein salafistischer Imam dazu aufgerufen. Die jungen Frauen sollten ihren Körpern den Mujaheddin in Syrien zur Verfügung stellen und sich so das Ewige Leben sichern. Zwei der Mädchen waren schwanger, einige weinten und baten darum, nach Hause zurückkehren zu dürfen.

Der tunesische Innenminister Lofti Ben Jeddou rief das Regime in Damaskus auf, die Mädchen nach Tunesien zurückzuschicken. Viele von ihnen hätten Sex mit bis zu hundert Mujaheddin gehabt, sagte der Politiker der islamistischen Partei Ennahda. "Das ist eine Schande, das geht schon seit Monaten so. Und wir schweigen und unternehmen nichts", so Ben Jeddou.

Die meisten der Sex-Jihadistinnen stammen aus tunesischen Dörfern. Wenn sie dorthin als unverheiratete Schwangere zurückkehren, gelten sie als Prostituierte und werden oft von ihren Familien verstoßen. Mittlerweile gilt der Sex-Jihadismus als Seuche in Tunesien.

Unterstützung aus Katar
Das nordafrikanische Land stellt - so der "Corriere" - bereits 40 Prozent der Gotteskrieger, die in Syrien kämpfen. Die Flugtickets für die Freiwilligen - via Libyen oder die Türkei - werden laut Berichten der UNO mit Geldern aus Katar bezahlt. Rekrutiert werden die jungen Tunesier von Abu Jihad, einem Veteranen des Krieges in Afghanistan.

Doch nicht nur Männer wollen in den Kampf für Allah ziehen. Im Februar wurde eine Fatwa erlassen, die dem saudischen Scheich Mohamed al-Arifi zugeschrieben wird. Darin wurden junge Tunesierinnen eingeladen, ihren Beitrag für den Jihad in Syrien zu leisten, nicht indem sie kämpfen, sondern indem sie den Mujaheddin die Kampfpausen versüßten. Grundlage dafür bietet die im Islam erlaubte "Zeitehe".


 
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