Selbstmord-Attentat in Kabul

IS Anschlag: Mindestens 20 Tote

05.09.2018

Am Mittwoch kam es in  Kabul zu einem Selbstmord-Anschlag. Jetzt bekennt sich der IS zur Tat. 

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© Screenshot/Twitter
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Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat sich zum dem Doppelanschlag auf einen Sportclub in der afghanischen Hauptstadt Kabul am Mittwoch mit mindestens 20 Toten bekannt. Das teilte das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen Site am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf das IS-Sprachrohr Amaq mit.
 
Die radikalislamischen Taliban hatten die Verantwortung für den Doppelanschlag vom Mittwoch bereits zuvor von sich gewiesen. Der Anschlag ereignete sich in einem Wrestling-Club in einem überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil. Polizeisprecher Hashmat Stanikasi sagte, zuerst habe sich ein Selbstmordattentäter in der Sporthalle in die Luft gesprengt. Als sich daraufhin Sicherheitskräfte und Journalisten am Anschlagsort versammelten, sei ein mit Sprengstoff präpariertes Auto explodiert.
 

Zahl der Toten kann noch höher sein

 
Unter den Todesopfern waren zwei Journalisten des größten afghanischen Privatsenders Tolo News, wie der Sender mitteilte. Die Medien-Unterstützergruppe NAI erklärte, mindestens vier Journalisten seien verletzt worden. Der Leiter des Wrestling-Clubs Maiwand, Pahlawan Shir, sprach von mehr als 30 Toten. Viele von ihnen seien Wrestler gewesen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Er selbst sei während des Anschlags nicht in dem Gebäude gewesen. Augenzeugen berichteten in sozialen Netzwerken, der Selbstmordattentäter habe zunächst Sicherheitsleute getötet, bevor er sich in die Luft gesprengt habe.
 
Die sunnitische IS-Miliz zielt meist auf Angehörige der schiitischen Minderheit in Afghanistan. Der letzte größere Anschlag auf Schiiten in Kabul war am 15. August. Damals sprengte sich ein Attentäter in einem Bildungszentrum in einem Schiitenviertel in die Luft. Auch dazu bekannte sich der IS.
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