Vatikan

Jetzt startet Suche nach neuem Papst

01.03.2013


Benedikt verbrachte seine erste Nacht als Ex-Papst in der Sommerresidenz des Pontifex. Vor Abflug sprach er lange mit Schönborn.

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© Reuters / EPA (Montage)
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Benedikt XVI. ließ den weißen Papst-Heli noch eine Runde über den Petersdom fliegen, dann war „Pilger Josef Ratzinger“ nach 2.872 Tagen im Amt weg aus Rom: Die erste Nacht in der päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo verbrachte der Ex-Papst ruhig.

Freitagfrüh zelebrierte er gelöst eine Messe. Dann Frühstück mit Bischof Georg Gänswein, seinem Privatsekretär. Am Vormittag arbeitete er Briefe durch, die er in den letzten Tagen seines Pontifikates erhalten hat. „Sichtlich gelöst und zufrieden hat er sich schließlich im TV Reportagen über seine Amtszeit angesehen“, berichtet Pater Federico Lombardi, Pressesprecher des Vatikans: „Die Sensibilität der Berichte hat ihn nachhaltig beeindruckt“, meinte Pater Lombardi.

Ex-Schüler Schönborn sprach lange mit Papst
Mitgenommen hat Benedikt aus dem Vatikan nur verschiedene CDs und Bücher über theologische Themen. Eines davon hat Benedikt vom Wiener Kardinal Christoph Schönborn erhalten. Mit Schönborn hat sich Benedikt vor seinem Abflug besonders lange unterhalten.

Schönborn ist Ex-Schüler Benedikts, gilt als sein „Ziehsohn“. In italienischen Medien wurde das Gespräch als Signal der besonderen Zuneigung Benedikts für seinen Ex-Schüler bewertet. Schönborn, der bereits am Dienstag nach Rom flog, gilt als stärkster Kandidat Europas.

Bei Wettanbietern wie „William Hill“ liegt Christoph Schönborn jedenfalls bereits mit einer Topquote an der fünften Stelle. Die Wettskala führt Peter Turkson an.

Bis Montag: Alle Kardinäle in Rom – ‚Vorwahl‘ geht los
Kardinal Angelo Sodano, Vorsitzender des Kardinalskollegiums, hat die Kardinäle zum „Vorkonklave“ geladen. In zwei Treffen am Montagvormittag und -nachmittag sollen die Vorbereitungen für das Konklave (Papstwahl) getroffen werden. Die eigentliche Wahl könnte bereits am 11. März beginnen. Insgesamt gibt es 209 Kardinäle, doch nur 117 sind wahlberechtigt: Kardinäle, die älter als 80 Jahre sind, dürfen nicht mehr an der Papstwahl teilnehmen. Bereits im Vorkonklave müssen die Kardinäle schwören, alles streng geheim zu halten, was die Papstwahl betrifft.



Karl Wendl

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