Laut türkischen Quellen

Khashoggi: Lebend in 7 Minuten zerstückelt

17.10.2018

USA, Außenminister der G-7-Staaten und EU-Außenbeauftragte fordern Aufklärung.

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Der internationale Druck auf Saudi-Arabien im Fall des verschwundenen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi steigt. Nach den USA haben nun auch die Außenminister der G-7-Staaten und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini vom Königreich Aufklärung verlangt.

In einer gemeinsamen Erklärung vom Dienstag (Ortszeit) hieß es, die Verantwortlichen für sein Verschwinden müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Man setze auf die Zusammenarbeit der Türkei und Saudi-Arabiens und hoffe darauf, dass das Königreich eine "gründliche, glaubwürdige, transparente und sofortige Ermittlung" vornehme. Zu den G-7-Staaten gehören die USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Deutschland, Japan und Italien.

 

 

Saudi-Journalist soll Anfang Oktober ermordet worden sein

Anfang Oktober soll der saudische Journalist Jamal Khasoggi ermordet worden sein. Videos zeigen, wie er in der saudischen Botschaft in Istanbul persönliche Papiere abholen wollte. Seitdem fehlt von Jamal Khashoggi jede Spur.

Es soll sieben Minuten gedauert haben, bis Jamal Khashoggi starb. Das berichtet eine türkische Quelle, die eine Audioaufnahme der letzten Momente des saudischen Journalisten gehört haben will.
Khashoggi wurde demnach aus dem Büro des Generalkonsuls auf den Tisch seines Arbeitszimmers geschleppt, sagte die türkische Quelle. Es sollen deutliche Schreie zu hören gewesen sein.
"Sie waren gekommen, um ihn zu töten", sagte die Quelle dem Portal.

© Youtube

Mord soll sieben Minuten gedauert haben

"Der Konsul selbst wurde aus dem Raum gebracht. Es gab keinen Versuch, ihn zu verhören. Sie waren gekommen, um ihn zu töten", sagte die Quelle dem Portal. Das Schreien habe erst aufgehört, als Khashoggi eine nicht näher benannte Substanz injiziert wurde.

Khashoggis Körper soll auf einem Tisch im Arbeitszimmer zerstückelt worden sein, während er noch am Leben war, so die Quelle weiter. Erst nach sieben Minuten soll der Todeskampf vorbei gewesen sein.

Die "New York Times" schrieb in der Nacht auf Mittwoch unter anderem unter Berufung auf Gesichtserkennung, Profile in den sozialen Netzwerken, Medienberichte und geleakte saudische Regierungsdokumente, dass mehrere der von der Türkei identifizierten Verdächtigen aus dem direkten Umfeld des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman stammten. Ein Verdächtiger sei gesehen worden, wie er mit dem Kronprinzen aus Flugzeugen in Paris und Madrid gestiegen sei, zudem sei er beim Wachestehen während seiner Besuche in diesem Jahr in Houston, Boston und bei den Vereinten Nationen fotografiert worden.

Von Khashoggi fehlt jede Spur, seit er am 2. Oktober das saudiarabische Konsulat in Istanbul besuchte. Türkische Ermittler gehen davon aus, dass der Journalist und Regierungskritiker in dem Gebäude von Agenten seines Heimatlandes ermordet wurde. Saudi-Arabien bestreitet die Vorwürfe vehement.

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