Sie ist sehr krank

Kommt Timoschenko bald in Berliner Spital?

31.03.2012

Die deutsche Regierung setzt sich für eine Verlegung der Verurteilten ein.

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© dpa/apa
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Die deutsche Regierung setzt sich einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge dafür ein, dass die inhaftierte frühere ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko in der Berliner Charite behandelt wird. Nach Informationen des Blattes (Samstag-Ausgabe) sagte die ukrainische Seite bereits zu, die rechtlichen Voraussetzungen für eine Entlassung der kranken Oppositionsführerin schaffen zu wollen.

Sieben Jahre Haft
Timoschenko war im Oktober wegen eines angeblich illegalen Gasgeschäftes mit Russland zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Im Westen gilt ihre Verurteilung als politisch motiviert. Der Politikerin drohen allerdings noch weitere Prozesse in der Ukraine wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung und Veruntreuung öffentlicher Gelder. Die Ikone der prodemokratischen Orangenen Revolution von 2004 klagt seit Monaten über schwere Rückenschmerzen

Von Charite-Experten untersucht
Im Februar war Timoschenko vom Leiter der Charite-Klinik, Karl Max Einhäupl, und dem Orthopäden Norbert Haas untersucht worden. Beide kamen damals zu dem Schluss, dass die Politikerin nicht in einem Gefängnis behandelt werden kann. In Verhandlungen mit der ukrainischen Staatsführung bot das Bundeskanzleramt nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" deshalb eine Therapie der 51-Jährigen in der Charite an.

Die Führung in Kiew hofft auf die Unterzeichnung eines am Freitag paraphierten Assoziierungsabkommens mit der Europäischen Union und muss außerdem Kritik während Fußball-Europameisterschaft fürchten, die im Juni in Polen und der Ukraine ausgetragen wird. Beides wird in Berlin als möglicher Anreiz für ein Entgegenkommen im Fall Timoschenko gesehen.


 
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