"Viking Sky" in Molde eingelaufen

Kreuzfahrt-Drama hat ein Ende: Schiff erreicht Hafen

24.03.2019

Menschen aus 16 Nationen an Bord von Kreuzfahrtschiff "Viking Sky". Die Rettungsarbeiten dauerten die ganze Nacht an.

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© Screenshot/Youtube
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das Kreuzfahrt-Drama in Norwegen hat endlich ein Ende. Um kurz nach 16 Uhr lief die "Viking Sky" mit den restlichen Hunderten Passagieren im Hafen von Molde ein. Die dramatische Evakuierung des in Seenot geratenen Kreuzfahrtschiffes in Norwegen wurde zuvor unterbrochen. Hubschrauber sollten keine Menschen mehr von Bord der "Viking Sky" an Land fliegen, während Schlepper das Schiff in den Hafen der Stadt Molde bringen, wie der südnorwegische Rettungsdienst am Sonntag mitteilte.
 

Bisher 460 von 1.373 Personen evakuiert

Die Nachrichtenagentur NTB berichtete, der Kapitän werde während des Manövers entscheiden, ob die Evakuierung per Helikopter fortgesetzt werden solle. Bisher sind rund 460 der insgesamt 1.373 Passagiere und Besatzungsmitglieder vom Schiff an Land geholt worden.
 

Motorschaden soll größtenteils behoben worden sein

Der Motorschaden an dem in Seenot geratenen Kreuzfahrtschiff vor der Westküste Norwegens ist nach Angaben der Einsatzkräfte größtenteils behoben. Drei der vier Motoren der "Viking Sky" funktionierten wieder, sagte ein Sprecher am Sonntag. Damit könne das Schiff wieder mit eigener Kraft fahren. Das Schiff soll demnach nun in einen Hafen geschleppt werden.

Nach Angaben der Polizei wurden bis zum frühen Sonntagmorgen 338 Menschen von Bord in Sicherheit gebracht. Die Rettungsaktion ging nur langsam voran, weil die Passagiere einzeln in einen Hubschrauber hochgezogen werden mussten. 17 der Geretteten wurden in ein Krankenhaus gebracht. Die meisten Passagiere an Bord des Kreuzfahrtschiffes stammen laut Polizei aus Großbritannien und den USA.
 

Das ist geschehen

Die Rettungsarbeiten für die rund 1300 Menschen an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Viking Sky" wurden die ganze Nacht über fortgesetzt. Bis gegen 21.00 Uhr sei es gelungen, 136 Menschen von Bord zu holen und in Sicherheit zu bringen, sagte ein Sprecher der Bergungsmannschaften, Per Fjeld.

Die Wetterbedingungen seien sehr schwierig, weshalb immer nur sehr wenige Menschen mit den Hubschraubern vom Schiff geholt werden könnten. Der Einsatz werde die ganze Nacht fortgesetzt, sagte Fjeld. Die Menschen an Bord der "Viking Sky" befänden sich in Sicherheit.

Nach seinen Angaben kommen die Passagiere aus 16 verschiedenen Ländern, viele von ihnen aus Großbritannien und den USA. "Über Österreicher habe ich keine Informationen", erklärte eine Sprecherin des südnorwegischen Rettungsdienstes gegenüber der APA.

Das Kreuzfahrtschiff war am Samstagnachmittag etwa zwei Kilometer vor der Küste Westnorwegens wegen eines Motorschadens in Seenot geraten. Es befand sich auf dem Weg von Tromsö in Nordnorwegen nach Stavanger im Süden.
 

© APA/AFP/NTB Scanpix/ODD ROAR LANGE

Horror-Video zeigt Szenen aus dem Inneren

Der norwegische Rundfunksender NRK hatte zuvor Aufnahmen gezeigt, in denen zu sehen war, wie die "Viking Sky" bei starkem Wellengang in den gefährlichen Hustadvika-Gewässern trieb. Der südnorwegische Rettungsdienst erklärte zunächst, das Schiff habe wegen Antriebsproblemen bei widrigen Wetterbedingungen einen Notruf abgesetzt und treibe in Richtung Küste. Mehrere Hubschrauber und Schiffe seien auf dem Weg in das Gebiet. Ein Twitter-Video zeigt die schrecklichen Momente an Bord des Schiffs. Der enorme Wellengang bringt den Koloss in eine solche Schräglage, dass ganze Möbel und Einrichtungsstücke quer durch den Raum geschleudert werden.

 








Die Lage beruhigte sich aber mit der Stabilisierung des Schiffes etwa zwei Kilometer vor der Küste und unter Ankerung. "Wir haben bisher rund 50 Passagiere per Hubschrauber an Land gebracht. Mit Booten geht das nicht, weil die Wellen sechs bis acht Meter hoch sind", sagte die Rettungsdienst-Sprecherin.

 

 

Zweites Schiff in Seenot geraten

Im selben norwegischen Küstengebiet wie zuvor ein Kreuzfahrtschiff ist ein Frachter während eines Sturms ebenfalls in Seenot geraten. Bei dem Frachtschiff "Hagland Captain" sei am Samstagabend im Seegebiet Hustadvika ebenfalls der Motor ausgefallen, woraufhin es Schlagseite bekommen habe, teilte der südnorwegische Rettungsdienst mit.

 Das norwegische Fernsehen berichtete, die Besatzung des Frachters habe sich auf dem Weg zum Kreuzfahrtschiff "Viking Sky" befunden, um bei dem dort laufenden Rettungseinsatz zu helfen. Nach Angaben des Rettungsdienstes wurden zwei Rettungshubschrauber umgeleitet, die auf dem Weg zur "Viking Sky" waren. Die Evakuierung des Kreuzfahrtschiffes verzögere sich dadurch. Die Menschen an Bord seien aber sicher. Die Polizei teilte mit, die neun Besatzungsmitglieder der "Hagland Captain" sollten von Bord geholt werden.
 

 

© APA/AFP/NTB Scanpix/ODD ROAR LANGE

 

Gefährliche Gewässer

Die Hustadvika-Gewässer liegen bei Kristiansund an der zentralen Westküste Norwegens und gelten als gefährliches Seegebiet, in dem schon häufiger Schiffsunfälle passiert sind. Vier Helikopter und Schiffe hatten sich auf den Weg zur "Viking Sky" gemacht. Der Einsatz fand bei Windgeschwindigkeiten von 38 Knoten statt, was etwa 70 km/h entspricht.

Die 2017 gebaute "Viking Sky" gehört Viking Ocean Cruises, die wiederum zur Viking Cruises Group gehört. Der Konzern wurde von dem norwegischen Milliardär Torstein Hagen gegründet. Laut der Homepage des Unternehmens beträgt die maximale Zahl an Passagieren 930. Dazu kommt dann noch die Besatzung, über deren exakte Zahl zunächst keine Informationen vorlagen. Das knapp 230 Meter lange Schiff wird von vier Maschinen angetrieben.
 

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