Wirbel beim G20-Gipfel

Herzprobleme: Musste Lawrow ins Krankenhaus?

14.11.2022

Der russische Außenminister Sergej Lawrow wurde Berichten zufolge in Indonesien in ein Krankenhaus eingeliefert.  

Zur Vollversion des Artikels
© APA/AFP/POOL/SONNY TUMBELAKA
Zur Vollversion des Artikels

Russlands Außenminister Sergej Lawrow klagte demnach nach seiner Ankunft in Bali über Herzprobleme und musste in ein Spital gebracht werden. Das teilten indonesische Regierungsbeamte am Montag mit. 

Der Kreml dementierte die Berichte umgehend als Fake und veröffentlichte ein Video, das Lawrow in seinem Hotel zeigt.  Darin sagt der Putin-Minister, dass westliche Journalisten „ehrlicher“ sein sollten. Den Berichten über seinen Krankenhausaufenthalt widersprach Lawrow aber nicht.  

 "Wir sind hier mit Sergej Wiktorowitsch in Indonesien und lesen den Ticker und trauen unseren Augen nicht", teilte Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa in Nusa Dua auf der Insel Bali am Montag mit, wo Lawrow am G20-Gipfel teilnehmen soll. Das sei nun schon die höchste Form der Fakes, meinte sie.
 

G20-Gipfel

Lawrow (72) war am Sonntag zum Gipfel der Gruppe der großen Wirtschaftsmächte (G20) auf der indonesischen Insel Bali eingetroffen. Inmitten massiver internationaler Spannungen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vertritt er dort in den kommenden Tagen Kremlchef Wladimir Putin, der seine Teilnahme abgesagt hat.

Russische Staatsmedien veröffentlichten ein Video, das zeigt, wie Lawrow am Sonntagabend (Ortszeit) bei Dunkelheit auf Bali aus seinem Flugzeug stieg und mit einem Auftritt indonesischer Tänzerinnen begrüßt wurde. Lawrow reiste vom Gipfel der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN aus nach Bali an. Bei einem G20-Außenministertreffen im Juli hatte er für einen Eklat gesorgt, als er das Treffen vorzeitig verließ.

Der Kreml hatte erst in der vergangenen Woche bestätigt, dass Putin nicht an dem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der anderen G20-Staaten teilnehmen werde. Der 70-Jährige hätte dort mit heftiger Kritik an dem von ihm angeordneten Krieg gegen die Ukraine rechnen müssen. Nach jüngsten militärischen Niederlagen seiner Armee wäre der Zeitpunkt für ein Aufeinandertreffen mit seinen westlichen Gegnern derzeit aus seiner Sicht wohl besonders ungünstig gewesen. Dagegen will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Videoansprache an das Treffen im Ferienort Nusa Dua richten.

Zur Vollversion des Artikels