Angriffe auf Ausländer

Libysche Telefonfirma ruft in SMS zur Gewalt auf

04.03.2011

Das staatliche Unternehmen warnt vor einer "Verschwörung gegen Libyen".

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Die staatliche libysche Telefongesellschaft Libyana hat die Bevölkerung in SMS zu Angriffen auf Ausländer aufgerufen. Ägyptische Flüchtlinge am tunesischen Flughafen Djerba zeigten am Freitag einem Reporter der Nachrichtenagentur AFP eine am 19. Februar versandte Nachricht. Darin heißt es, Tunesier, Ägypter und Sudanesen mit Pässen aus dem Golf hätten sich ins Land eingeschmuggelt. Sie seien im Besitz von libyschen und ausländischen Devisen sowie Apparaten zur Kommunikation.

"Verschwörung gegen Libyer"
Weiter heißt es: "Dies zeigt eindeutig das Ausmaß der Verschwörung gegen uns Libyer. Diese Feinde wollen Unfrieden zwischen uns säen, unser Land Libyen zerstören und unseren Prozess der Reformen und der Entwicklung blockieren." Den Aussagen der ägyptischen Flüchtlinge zufolge, die am Flughafen von Djerba auf einen Flug in die Heimat warteten, waren Ausländer in den vergangenen Tagen zahlreichen Drohungen und Misshandlungen ausgesetzt.

Gaddafi selbst habe im Fernsehen gesagt, "die Ägypter bringen Psychopathen und Nervenkranke sowie Drogen nach Libyen, um die Libyer um ihren Verstand zu bringen", sagte Abdelsamad Ahmed, ein junger Flüchtling. Ein anderer Flüchtling, Said Kamal, sagte, Ägypter würden regelmäßig von libyschen Soldaten misshandelt. Er selbst sei von "der libyschen Armee und schwarzhäutigen Söldner Gaddafis" geschlagen worden.

Als Ahmed mit einer Gruppe Freunden versuchte, den Flughafen der libyschen Hauptstadt Tripolis zu erreichen, seien sie misshandelt worden. "Die Sicherheitskräfte am Flughafen haben elektrische Schlagstöcke eingesetzt, dann haben sie scharf geschossen", sagte Ahmed. Demnach wurden mehrere Menschen getötet, darunter auch Frauen und Kinder.

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