Ausweisung droht

McAfee aus Krankenhaus entlassen

06.12.2012

Der Herzinfarkt des Viren-Gurus war ein Nervenzusammenbruch.

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Der Software-Pionier John McAfee ist in Guatemala wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden. Der 67-jährige US-Bürger hatte nach seiner Festnahme einen Zusammenbruch erlitten. McAfee droht nun die Auslieferung ins benachbarte Belize, wo er im Zusammenhang mit einem Mordfall vernommen werden soll.



Am Donnerstagabend (Ortszeit) brachte die Polizei McAfee wieder in eine Unterkunft für illegale Einwanderer. Sein Anwalt hatte zunächst gesagt, der Software-Entwickler habe in der Nacht zum Donnerstag zwei Herzinfarkte erlitten. Später sprach Telesforo Guerra von einem Nervenzusammenbruch, wie der Nachrichtensender CNN berichtete.

Guatemalas Staatschef Otto Perez hatte den Antrag von McAfee auf Asyl abgewiesen. Er werde nicht erlauben, dass Menschen nach Guatemala einreisen, die vor Mordermittlungen flüchten, sagte Perez am Donnerstag. McAfee werde an Belize ausgeliefert, "sobald sein rechtlicher Status geklärt ist", fügte Perez hinzu. McAfee habe noch einige rechtliche Möglichkeiten, seine Auslieferung zu verhindern, sagte sein Anwalt.

Die US-Botschaft beobachte den Fall, und man sei in Kontakt mit den Behörden Guatemalas, sagte Botschafter Arnold Chacon. Weiter wollte er den Fall nicht kommentieren.

Die Polizei von Belize sucht McAfee. Sein Nachbar, der US-Bürger Gregory Faull, war Anfang November erschossen auf seinem Grundstück auf der Insel Ambergris Caye entdeckt worden. Der Software-Millionär flüchtete nach Guatemala. Er begründete seinen Asylantrag mit der Furcht, in Belize ermordet zu werden, weil er die von ihm als korrupt bezeichnete Regierung nicht länger finanziell unterstützen wolle. Mit dem Mord habe er nichts zu tun, beteuerte McAfee mehrmals.

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