Er wurde Argentinier

Neuer Pass: Falkländer mit Tod bedroht

20.06.2011


Zorn auf den Inseln, in Argentinien wird er schon als Volksheld verehrt.

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© Reuters
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Wegen seiner Entscheidung, die argentinische Staatsbürgerschaft anzunehmen, hat ein Bewohner der Falkland-Inseln die volle Wucht des Streits zwischen Buenos Aires und London um die kleine Inselgruppe zu spüren bekommen. Während er in Argentinien wie ein Volksheld gefeiert wird, habe er von aufgebrachten Bewohnern der Falkland-Inseln Morddrohungen erhalten, sagte James Peck in einem Interview mit der britischen Zeitung "The Times" vom Montag.

"Als hätte ich jemanden umgebracht"

"Ich habe schon einiges erwartet, aber es war so, als hätte ich jemanden umgebracht", beklagte sich der Künstler, der von den Falkland-Inseln in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires übergesiedelt war. Ihm sei gedroht worden, er werde erschossen, falls er auf die Inseln zurückkehre.

Die Falkland-Inseln im südlichen Atlantik sind britisches Überseegebiet, allerdings beansprucht auch Argentinien die Inselgruppe, die dort Islas Malvinas genannt wird. 1982 startete Argentinien eine Invasion, die britische Armee übernahm nach einem kurzen bewaffneten Konflikt aber wieder die Kontrolle über die Inseln.

Er wünscht sich britisch-argentinischen Frieden
Argentiniens Staatschefin Cristina Kirchner hatte Peck am Dienstag vergangener Woche bei einer Zeremonie anlässlich des 29. Jahrestages des Falkland-Krieges seinen argentinischen Pass ausgehändigt. Der 42-jährige Künstler begründete die Entscheidung für die argentinische Staatsbürgerschaft im "Times"-Interview mit rein praktischen Erwägungen. Er habe sich vor anderthalb Jahren von seiner argentinischen Frau scheiden lassen und wegen seiner britischen Staatsbürgerschaft Probleme gehabt, seine Kinder weiterhin zu sehen. Er habe "niemanden beleidigen wollen, das sollte keine britischen Soldaten beleidigen", sagte Peck. Er sei allerdings der Meinung, dass sich Argentinier und Briten nicht mehr streiten und bekämpfen sollten.

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