Rede zur Nation

Obamas letzte Kampf-
Ansage

21.01.2015

Kann Obama doch? Der US-Präsident setzte mit Kampfrede Lebenszeichen.

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Fast triumphierend blickte Barack Obama in den Kongresssaal, obwohl erstmals in seiner Amtszeit die Republikaner beide Kammern kontrollieren.

Seine letzte Rede zur Lage der Nation wurde zur Kampfansage. Er forderte den „Neuanfang Amerikas“, wirkte befreit, ja optimistisch. Obama hat auch Grund zum Selbstvertrauen, zumindest innenpolitisch. Die US-Wirtschaft boomt (5 % Wachstum), die Arbeitslosigkeit sinkt (5,6 Prozent), der Benzinpreis fällt. In den Umfragen schoss er nach oben.

„Es waren und es sind für viele noch harte Zeiten, doch heute schlagen wir ein neues Kapitel auf“, begann Obama seine Rede („State of the Union“). Die USA hätten „die Schatten der Krise zurückgelassen“. Genüsslich ratterte der 53-Jährige Erfolgsmeldungen von der Wirtschaftsfront herunter – vor versteinerten Mienen der Republikaner. „Das sind gute Nachrichten, Leute!“, scherzte er. Obama will sein Comeback zum Ende seiner Amtszeit nutzen, um Amerikas Mittelstand mit Steuererleichterungen, Gratis-Hochschulen und Bildungsinitiativen zu stärken. Reiche sollen dafür mehr Steuern zahlen.

Umfrage: Die Mehrheit der Amerikaner fand Rede gut
Eingestehen musste Obama jedoch, dass der Kampf gegen die ISIS-Milizen mehr Zeit bedürfe. Obama punktet insgesamt bei den US-Bürgern: Laut CNN-Umfrage fanden 51 % die Rede gut (2014 waren es nur 44 %).

Trotz kämpferischer Töne hoffte Obama am Ende doch noch auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Republikanern und ein Ende des lähmenden Hickhacks in Washington.

(bah)

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