Mit 88 Jahren
Papst stirbt einen Tag nach Ostersegen
21.04.2025Noch am Ostersonntag hatte er auf dem Balkon des Petersdoms den traditionellen "Urbi et Orbi"-Segen gesprochen.
Der Vatikan hat heute den Tod von Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren bekannt gegeben. Der aus Argentinien stammende Pontifex war der erste Papst aus Lateinamerika und der erste Nicht-Europäer auf dem Heiligen Stuhl seit über 1.300 Jahren. Er starb nach einer Infektion, die sich zu einer doppelseitigen Lungenentzündung entwickelte. Franziskus hatte bereits in den letzten Jahren mit einer Reihe gesundheitlicher Probleme zu kämpfen.
Noch am Ostersonntag hatte er auf dem Balkon des Petersdoms den traditionellen „Urbi et Orbi“-Segen gesprochen und sich kurz mit US-Vizepräsident JD Vance getroffen. Kurz darauf verschlechterte sich sein Gesundheitszustand.
Leichnam wird im Petersdom aufgebahrt
Sein Leichnam wird während der offiziellen Trauerzeit im Petersdom aufgebahrt. Anders als seine Vorgänger soll er jedoch in der Basilika Santa Maria Maggiore im römischen Stadtteil Esquilino beigesetzt werden.
Geboren wurde Jorge Mario Bergoglio am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires als Sohn eines italienischen Eisenbahnarbeiters. 2013 wurde er zum Nachfolger von Papst Benedikt XVI. gewählt. Trotz seines Alters und gesundheitlicher Einschränkungen war Franziskus bis zuletzt sehr aktiv. Im September 2024 absolvierte er noch eine 12-tägige Reise nach Südostasien und Ozeanien.
Franziskus wird für seine vergleichsweise liberalen Ansichten in Erinnerung bleiben. Er zeigte sich offen gegenüber Geschiedenen, erlaubte unter bestimmten Bedingungen Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare und setzte sich stark für Umweltschutz ein. Auch Transgender-Personen durften laut seiner Aussage ab 2023 unter bestimmten Bedingungen getauft werden.
Gleichzeitig hielt er in moralischen Fragen wie der Abtreibung strikt an traditionellen Werten fest – Abtreibung nannte er eine "gefährliche Krise des moralischen Bewusstseins".
Krankenhausaufenthalte
Die letzten Monate waren geprägt von Krankenhausaufenthalten, darunter eine Bronchitis im März 2023, eine Bauchoperation im Juni und ein geplatzter Auftritt bei der UN-Klimakonferenz COP28. Auch zwei Stürze Ende 2024 und Anfang 2025 belasteten ihn zusätzlich. Seine Gesundheit galt seit einer Lungenoperation mit 21 Jahren als angeschlagen.
Das Konklave zur Wahl seines Nachfolgers wird frühestens in 15 Tagen stattfinden. Die katholische Welt trauert um einen Papst, der Kirche und Gesellschaft gleichermaßen geprägt hat.