Lage eskaliert

Pfeile und Benzinbomben bei Protesten in Hongkong

17.11.2019

Rund um den Campus der Universität schossen Demonstranten am Sonntag Pfeile von Dächern und warfen Molotowcocktails auf Polizisten. 

Zur Vollversion des Artikels
© Philip FONG / AFP
Zur Vollversion des Artikels
Hongkong. Die Lage in der ehemaligen britischen Kronkolonie Hongkong spitzt sich weiter zu. Rund um den Campus der Universität schossen Demonstranten am Sonntag Pfeile von Dächern und warfen Molotowcocktails auf Polizisten. Die Polizei setzte daraufhin Wasserwerfer mit gefärbtem Wasser und Tränengas ein.
 
Laut einer Polizeimitteilung wurde ein Polizist von einem Pfeil ins Bein getroffen und ins Krankenhaus gebracht. In der Nacht blieb es einige Stunden ruhig, die Demonstranten schliefen auf dem Rasen und in der Universitätsbibliothek, bis die Polizei am Vormittag erneut Tränengas einsetzte. Daraufhin warfen die Protestler Benzinbomben, einige zündeten Bäume auf dem Campus an.
 

Zahlreiche Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei

 
In Hongkong ist es erneut zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten der Pro-Demokratie-Bewegung und der Polizei gekommen. Sicherheitskräfte feuerten am Sonntag Tränengas auf Aktivisten, die seit Tagen einen wichtigen Tunnel der Stadt blockieren und sich auf einem Universitätsgelände im Stadtteil Kowloon verschanzt haben. Die Demonstranten antworteten mit Molotow-Cocktails.
 
In den Onlinenetzwerken riefen Aktivisten außerdem für Montag zu einer "Dämmerungsaktion" auf. "Stehen Sie früh auf, zielen Sie direkt auf das Regime, quetschen Sie die Wirtschaft aus, um den Druck zu erhöhen", hieß es auf einem Plakat, das im Internet kursierte.
 
© AFP
 
In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gibt es seit Monaten Massenproteste, die immer häufiger in Gewalt umschlagen. Die Proteste richteten sich zunächst gegen ein geplantes Gesetz, das erstmals auch Auslieferungen nach Festland-China ermöglicht hätte. Inzwischen fordert die Protestbewegung umfassende demokratische Reformen und die Absetzung der pro-chinesischen Regierung.
 
Nachdem sich die Proteste der Demokratiebewegung zunächst auf Abende und Wochenenden beschränkt hatten und das öffentliche Leben in der Finanzmetropole weitgehend reibungslos weiterlaufen konnte, organisierten die Demonstranten seit Anfang dieser Woche an so vielen Orten wie möglich Proteste und Blockaden und sorgten damit für Chaos.
 
Zur Vollversion des Artikels