Tödliches Rizin

Polizei schnappt Gift-Brief-Attentäter

18.04.2013

Elvis-Imitator soll Gift-Briefe an Obama geschickt haben - es drohen 15 Jahre Haft

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Im Zusammenhang mit den Gift-Briefen an US-Präsident Barack Obama und einen Senator aus Mississippi hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Nach Angaben des Justizministeriums wurde der mutmaßliche Absender bereits am Donnerstag wegen der Bedrohung des Präsidenten und weiterer Drohungen mittels Briefen angeklagt. Es drohen ihm 15 Jahre Haft.

Paul Kevin C. (45), ein Elvis-Imitator, wurde am Mittwoch in seinem Haus in Corinth im Nordosten des Bundesstaates Mississippi verhaftet. Der vierfache Familienvater imitiere normalerweise den "King" auf Kreuzfahrtschiffen, zitiert "NY Dailynews" den Vater des Verdächtigen. "Ich kann nicht glauben, dass er so etwas getan haben soll. Wie hätte er an Rizin kommen sollen?"

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45-Jähriger imitiert Elvis Presley; Foto: Facebook

"Ich bin KC"
In den beiden verdächtigen Umschlägen soll sich ein Schreiben befunden haben, das der Mann offenbar mit seinen Initialien unterzeichnet hatte: "Ich bin KC und ich unterstütze diese Botschaft", stand demnach in dem Brief. Der Satz spielt auf die Schlussformel der Wahlkampfspots in den USA an, mit der Kandidaten ihre Zustimmung zu der darin geäußerten Meinung zum Ausdruck bringen.

Dieser Satz führte offenbar auch das FBI auf die Spur von Kevin C. Vor Jahren hatte sich ein Mann auf der Konsumenten-Webplattform "Ripoff Report" über das North Mississippi Medical Center in Tupelo beschwert. Der Verfasser der Schimpftirade machte Senator Roger Wicker politisch dafür verantworlich - und gab an, eine Reinigungsfirma zu betreiben, die für das Krankenhaus tätig sei. Kevin C. hatte tatsächlich eine Reinigungsfirma in Tupelo geleitet, bevor er sich seiner Karriere als Elvis-Imitator widmete. Das Schreiben endete mit dem Satz: "This is Kevin C. and I approve this report." Die beiden Schreiben an Senator Wicker und Obama endeten beinahe gleichlautend: "I am KC, and I approve this message."

Rizin
Die Briefe an Obama und an Senator Roger Wicker aus Mississippi waren in einer ersten Untersuchung positiv auf das tödliche Pflanzengift Rizin getestet worden. Dem FBI zufolge sollen weitere Tests binnen 24 bis 48 Stunden Klarheit über das Gift bringen. Das FBI betonte, dass die Postsendungen nicht im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Bostoner Marathon stehen. In beiden Fällen wurden die Briefe in Poststellen abgefangen, bevor sie in die Nähe der Adressaten gelangen konnten. Wie das FBI weiter mitteilte, wurde ein dritter Brief an einen Justizvertreter in Mississippi geschickt.

Ein weiterer verdächtiger Brief erreichte das Büro von Senator Carl Levin in dessen Heimatstaat Michigan. Zunächst war unklar, ob auch dieser Umschlag Gift enthielt. Das Gebäude in der Stadt Saginaw wurde evakuiert. Levin erklärte, dass einer seiner Mitarbeiter nach Kontakt mit dem Schreiben vorsichtshalber die Nacht zu Beobachtung im Krankenhaus verbringen werde.

Der Fund der Gift-Briefe hatte wegen der zeitlichen Nähe zu dem Anschlag auf den Marathon in Boston vom Montag für Nervosität gesorgt. Am Mittwoch wurden zwei Bürogebäude des Senats in Washington vorübergehend abgeriegelt, nachdem ein verdächtiges Paket gemeldet wurde.

 

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