Aryana Sayeed verlässt Afghanistan

Pop-Star flieht an Bord von US-Militärflieger aus Kabul

18.08.2021

Einer der größten Superstars Afghanistans flüchtete nach der Machtübernahme der Taliban aus ihrem Heimatland.

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© Instagram @aryanasayeedofficial
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Kabul. Nachdem die Taliban faktisch die Macht in Afghanistan übernommen haben, versuchten Tausende über den Flughafen in Kabul zu fliehen. Dort kamen Militärflieger aus den USA und anderen Staaten an, um ihre Botschafts-Mitarbeiter und andere Staatsbürger aus westlichen Staaten auszufliegen. Viele Afghanen versuchten einen Platz in den Fliegern zu bekommen, um vor der Taliban-Terror-Gruppe zu fliehen – so auch einer der größten Superstars Afghanistans Aryana Sayeed (36). Sie ist ein Pop-Star und moderierte in Afghanistan "The Voice". Unter dem neuen Regime drohten ihr andernfalls schwere Konsequenzen.

Die Sängerin und Moderatorin postete ein Foto mit einem männlichen Begleiter an Bord eines Militärfliegers. "In einem meiner jüngsten Interviews habe ich gesagt, dass ich die letzte Soldatin sein werde, die ihr Heimatland verlässt", schreibt Sayeed in dem Posting dazu. "Und interessanterweise ist genau das passiert." Sie gab als Ortsmarkierung die katarische Hauptstadt Doha an – von dort aus will sie offenbar weiter in die Türkei. Der Pop-Star lebt schon länger in Istanbul.

Sayeed setzt sich für Frauenrechte in Afghanistan ein

Sayeed, die in Afghanistan geboren wurde, verließ das Land im Alter von acht Jahren gemeinsam mit ihrer Familie. Sie lebten zunächst in der Schweiz und dann in England. Die 36-Jährige ist in Afghanistan landesweit bekannt und moderierte unter anderem die afghanische Ausgabe der auch in Deutschland bekannten Casting-Show "The Voice". Der "Spiegel" bezeichnete sie 2018 als den einzigen "international bekannten Popstar Afghanistans".

In Vergangenheit hat sich Sayeed immer wieder für Frauenrechte in Afghanistan eingesetzt. Dabei unterstützte sie zum Beispiel die #WhereIsMyName-Kampagne, die sich für die Nennung von Frauennamen auf Ausweisen in Afghanistan stark machte.

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