Krieg
Russland: Verdächtige nach Angriffen auf Kampfflugzeuge festgenommen
01.06.2025Das russische Verteidigungsministerium hat die Festnahme mehrerer Verdächtiger nach den ukrainischen Angriffen auf tief im russischen Staatsgebiet stationierte Kampfflugzeuge bekanntgegeben.
Das Ministerium bestätigte am Sonntag, dass bei ukrainischen Angriffen mit Drohnen in den Regionen Murmansk und Irkutsk mehrere russische Flugzeuge in Brand geraten seien. Aus Gebieten in der "unmittelbaren Nachbarschaft" von Flugplätzen seien Drohnen auf die Flugzeuge abgefeuert worden.
Bei den Angriffen seien keine Menschen zu Schaden gekommen, hieß es weiter. Die Brände seien mittlerweile unter Kontrolle. Eingesetzt worden seien bei den Angriffen sogenannte First-Person-View-Drohnen, kurz FPV-Drohnen, erklärte das russische Verteidigungsministerium weiter. Diese Drohnen bieten die Möglichkeit, sie aus der Sicht einer eingebauten Kamera zu steuern.
Umfangreicher Angriff auf russische Flugplätze
Die Ukraine hatte am Sonntag einen außergewöhnlich umfangreichen Angriff auf Flugplätze des russischen Militärs geflogen, darunter auch auf Einrichtungen in tausenden Kilometern Entfernung von ukrainischem Gebiet. Laut Kiew wurden dabei Flugplätze in den westlichen Regionen Iwanowo und Rjasan, im nördlichen Murmansk, aber auch im sibirischen Irkutsk und sogar im fernöstlichen Amur getroffen.
Das ukrainische Militär hatte in den vergangenen Monaten regelmäßig Drohnenangriffe auf russisches Gebiet geflogen, die Vorgehensweise war diesmal aber neuartig: Nach Angaben aus Kreisen der ukrainischen Geheimdienste wurden die FPV-Drohnen nach Russland geschmuggelt und von dort aus am Sonntag gestartet.
Nach ukrainischen Angaben wurden bei der "Aktion Spinnennetz" Kampfflugzeuge vom Typ Tupolew Tu-95 sowie Tu-22 und spezielle Frühwarnflugzeuge Berijew A-50 zerstört. Nach offiziell unbestätigten Berichten setzte der ukrainische Geheimdienst Kampfdrohnen ein, die von Verstecken in Holzhäusern gestartet wurden, die auf Lastwagen verladen waren. "Zum richtigen Zeitpunkt wurden die Dächer ferngesteuert geöffnet, und die Drohnen flogen, um russische Bomber anzugreifen", hieß es. Eine unabhängige Bestätigung war nicht möglich.
Ukraine: Agenten bereits heimgekehrt
Die an der Aktion beteiligten Agenten seien bereits in die Ukraine zurückgekehrt, so der ukrainische Geheimdienst SBU. Wenn Russland von Festnahmen berichte, so diene diese Behauptung "nur dem heimischen Publikum". Der Plan sei von Präsident Wolodymyr Selenskyj überwacht worden, berichtete die Agentur Ukrinform. Die Vorbereitungen zu dem Angriff dauerten demnach knapp eineinhalb Jahre.