Militär

Schafe setzen US-Militärbasis in Südrumänien zu

15.11.2017

Das rumänische Verteidigungsministerium klagt nun gegen Schäfer.

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© TZ ÖSTERREICH / Kernmayer
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Der US-Militärstützpunkt im südrumänischen Deveselu, in dem erst im vergangenen Jahr ein 800 Millionen Dollar (681,14 Mio. Euro) teurer Raketenschutzschirm der NATO in Betrieb genommen wurde, hat neuerdings gegen tierische Gegner anzukämpfen - nämlich gegen Schafe, die die Sensoren der Militärbasis andauernd anspringen lassen.

Die Außenstallung eines Schäfers aus einer an Deveselu angrenzenden Gemeinde liegt kaum 30 Meter von der US-Militärbasis entfernt. Entsprechend würden die Schafe beständig an der Umzäunung entlang hoppeln oder gar daran wetzen, was die Sensoren anspringen lasse, erläuterte der Bürgermeister der Gemeinde Stoienesti, Damian Alexandru, den rumänischen Medien das Malheur.

Er habe mit dem Schäfer bereits wiederholt gesprochen und ihn darauf verwiesen, dass für Bauten im Umfeld eines Militärstützpunktes eine Mindestentfernung von vier Kilometern gelte. Jedoch verweise der Mann hartnäckig darauf, seine Außenstallung bereits 2008, mit anderen Worten etliche Jahre vor Errichtung der US-Militärbasis, hochgezogen zu haben, so Alexandru.

Entschädigung gefordert

Dem Bürgermeister zufolge wäre der Schäfer grundsätzlich einverstanden, seine Außenstallung abzubauen und mit seinen Paarhufern woanders hinzuziehen, allerdings will er für seinen Aufwand entschädigt werden.

Kommunalbehörden und das Verteidigungsministerium in Bukarest gehen mittlerweile gerichtlich gegen den Schäfer und dessen tierische Störenfriede vor; das Landgericht Olt wird entscheiden müssen, ob die offenbar zulassungslos errichtete Außenstallung abgebaut werden muss und ihr Inhaber Anspruch auf Entschädigung hat.
 

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