"Kammer des Todes"

So trippten sich die alten Griechen ins Reich der Toten

19.07.2016

Halluzinogene Bohnen und Akustik-Effekte für Totenreich-Feeling.

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© Wikimedia Commons / Jeanhousen
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Das „Orakel des Todes“ oder Nekromanteion war jener Ort, in dem die alten Griechen den Rat der Toten suchten. Bittsteller besuchten diesen Tempel, nahmen Bohnen, die im grünen Zustand eine halluzinogene Wirkung hervorriefen und „trippten“ sich in der Dunkelheit ins Totenreich.

Diese Erkenntnis stammt von dem verstorbenen griechischen Archäologen Sotirios Dakaris. Er fand in den 1950er und 60er Jahren bei Ausgrabungen eine große Menge der berauschenden Bohnen.

Akustik-Wissen brachte Effekt in "Kammer des Todes"

Das Nekromanteion besteht aus einem Labyrinth von verschiedenen Gängen und unterirdischen Räumen. Die Beschaffenheit der „Kammer des Todes“ beweist, dass die alten Griechen großes Wissen hinsichtlich Akustik hatten. Die in diesem Raum erzeugten Soundeffekte erleichtern den Eindruck, mit den Toten zu kommunizieren.

Dr. Enrico Mattievich, emeritierter Physik-Professor der staatlichen Universität von Rio de Janeiro in Brasilien hat ausführlich über den Hades-Mythos geschrieben. Er beschreibt den Effekt, den das Nekromanteion auf die Orakelsucher gehabt haben dürfte wie folgt:

„Nach einem langen Aufenthalt im Dunkel und in der Abgeschiedenheit, magischen Ritualen, Gebeten, Beschwörungen, einer speziellen Diät und wenn sie in den mysteriösen Hallen herumgeirrt waren, erreichten die Pilger den richtigen mentalen und psychologischen Zustand, um mit den Toten in Kontakt gebracht zu werden.“

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