Klage gegen Klage

Strauss-Kahn: Neue Sex-Vorwürfe

05.07.2011

US-Anklage bricht zusammen. Neues Oper in Paris: "Er riss mich zu Boden".

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© Getty Images/WireImage.com, Reuters
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"Er kann den Champagner schon einkühlen", schreibt die New York Post, "die Causa hat keine Substanz mehr." Die US-Vergewaltigungsvorwürfe gegen den ehemaligen Chef des Internationalen Währungsfonds könnten bereits beim nächsten Gerichtstermin in zwei Wochen vom Tisch sein, schreibt das US-Blatt. Der Fall sei nicht stichhaltig. Das Zimmermädchen, eine 32-Jährige aus Guinea, gelte als drogensüchtige Prostituierte, der die Ermittler nicht mehr glauben würden.

Strauss-Kahn soll Oralsex mit ihr gehabt hat. Danach sei es zum "Streit" über die Bezahlung gekommen, schreibt das Blatt.
 

Paris: Weiteres Opfer gibt Interview

Kaum bricht die Sex-Klage in den USA zusammen, bricht in Frankreich eine neue Sex-Affäre um den Banker Dominique Strauss-Kahn aus: Die französische Journalistin Tristane Banon (32) beschuldigt ihn der versuchten Vergewaltigung.

Brisant: Die schmale, zerbrechlich wirkende Banon ist das Patenkind von Strauss-Kahns zweiter Frau, von der er seit mehr als zwanzig Jahren geschieden ist.

Und sie ist Tochter der sozialistischen Abgeordneten Anne Mansouret - "Strauss-Kahn war ein Freund meiner Mutter", sagt Banon. Deshalb empfing der berühmte Politiker die junge Journalistin. In der leeren Wohnung eines Freundes.

Er habe während des Gesprächs ihre Hand halten wollen, sie habe sich zu ihm auf die Couch gesetzt. "Ich war 23, ich habe die Dinge noch nicht gut einschätzen können." Dann sei alles sehr schnell gegangen, Strauss-Kahn habe sie zu sich gezogen, sie seien auf den Boden gefallen und hätten minutenlang gekämpft.

"Nennen Sie das Anmache, einen Mann, der mit ihrem Körper macht, was er will, ihre Brüste begrapscht, sich an ihnen reibt?"

Die schmutzigen Einzelheiten erzähle sie erst gar nicht, sagte die Autorin dem Nachrichtenmagazin L‘Express, "seine Finger in meinem Mund, seine Hände in meinem Slip". Sie nannte Strauss-Kahn sogar einen "brünftigen Schimpanen".

Jetzt – mehr als acht Jahre später – will Tristane Banon endlich "Gerechtigkeit". Sie habe Strauss-Kahn all die Jahre nicht angezeigt, weil ihr klar gewesen sei, dass sie nicht gegen das politische Schwergewicht ankommen werde. "Acht Jahre Hölle liegen hinter mir", klagt die zierliche Frau: "Jetzt hört man mir zu".

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