Bodensee

Taximörder aus Psychiatrie verschwunden

07.05.2011

Krankhafte Sexualvorstellungen und Nekrophilie

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Der Taximörder vom Bodensee ist aus einer geschlossenen Psychiatrie in Wiesloch in Baden-Württemberg verschwunden. Der 29-Jährige brach höchstwahrscheinlich aus. Die Polizei schloss am Samstag aber nicht aus, dass sich der Mann noch auf dem weitläufigen Gelände der Psychiatrie versteckt hält. 50 Beamte fahndeten mit Hubschraubern nach dem zu lebenslanger Haft verurteilten Mann. Er hatte vor knapp einem Jahr eine Taxifahrerin am Bodensee umgebracht und eine weitere vergewaltigt.

Die Polizei habe alle Taxifahrer vorgewarnt, sagte ein Sprecher. Zudem rief sie Autofahrer in der Gegend dazu auf, keine Anhalter mitzunehmen. Der 29-Jährige war Anfang Februar wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Wegen psychischer Störungen sitzt er seine Strafe in der psychiatrischen Klinik in Wiesloch (Rhein-Neckar-Kreis) ab.

Der Mann hatte am 9. Juni 2010 eine Taxifahrerin in Hagnau am Bodensee erstochen. Einen Tag zuvor hatte er eine Kollegin der Frau vergewaltigt und mit einem Messer schwer verletzt. Sie sitzt seitdem im Rollstuhl. Am 10. Februar hatte das Konstanzer Landgericht ihn zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Revision wurde später abgewiesen.

Wegen erheblich verminderter Schuldfähigkeit war er damals in der psychiatrischen Klinik untergebracht worden. Ein Gutachter hatte dem jungenhaft wirkenden Mann schwere Persönlichkeitsstörungen, darunter krankhafte Sexualvorstellungen und Nekrophilie bescheinigt. Unter Nekrophilie versteht man die Neigung, sich an einer Leiche sexuell zu befriedigen.

Das Verbrechen hatte die Bodenseeregion in Angst versetzt. Auf die Spur des Mannes, der wenige Tage nach der Tat in Senftenberg in Brandenburg gefasst worden war, hatte eine DNA-Probe geführt, die ihm 2007 nach mehreren kleineren Diebstählen abgenommen worden war.
 

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