Nach dem mutmaßlichen Terrorangriff auf zwei Moscheen mit mindestens 49 Toten in der neuseeländischen Stadt Christchurch sind vier Menschen festgenommen worden. Das sagte der zuständige Polizeichef Mike Bush am Freitag in der Hauptstadt Wellington. Wobei einer davon vermutlich nicht mit dem Angriff in Verbindung stehe.
Einem anderen Verdächtigen, der Ende 20 sei, werde Mord vorgeworfen. Er soll bereits am Samstag einem Richter vorgeführt werden. Bei den übrigen zwei Verdächtigen müsse noch genau geklärt werden, was sie mit dem Vorfall zu tun hätten. Sie seien im Besitz von Schusswaffen gewesen.
Die Polizei rief die Bevölkerung in Christchurch auf, weiterhin wachsam zu sein. Die Gefahr sei noch nicht gebannt, sagte Bush. Die Menschen sollten nach Möglichkeit zu Hause bleiben.
48 weitere mit Schusswunden im Spital
Nach dem mutmaßlichen Terror-Angriff mit mindestens 49 Toten in Neuseeland werden zudem noch 48 Menschen mit Schusswunden in verschiedenen Krankenhäusern behandelt. Dies teilten die Gesundheitsbehörden der Stadt Christchurch am Freitag mit. Nach jüngsten Angaben der Polizei wurden drei Verdächtige festgenommen. Zunächst hatten die Ermittler von vier Festnahmen gesprochen.
An Autos seien zwei Sprengsätze gefunden worden, sagte Ardern. Diese seien entschärft worden. Premierministerin Ardern verurteilte den "außergewöhnlichen und beispiellosen Gewaltakt".
Der Täter wurde von der Polizei als Branton Tarrant identifiziert, ein rechtsextremistischer Australier, der laut Zeugen Tarnkleidung, einen Helm und eine schusssichere Weste getragen hat. Er hat seinen Angriffe auf Facebook gestreamt.
Der Angreifer heißt Brenton Tarrant, ist 28 Jahre alt.
Der Täter streamte seinen Angriff live.
Drei Festnahmen
Die drei Festgenommenen hätten extremistische Ansichten. Landesweit sei die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen worden.
Die Angriffe waren in der Masyid-al-Noor-Moschee (Masjid-al-Noor-Moschee) im Stadtzentrum von Christchurch und in einer Moschee im Vorort Linwood verübt worden. Sie ereigneten sich während des Freitagsgebets. Die Polizei nahm drei Verdächtige fest, darunter eine Frau.
Der Angriff auf die Masyid-al-Noor-Moschee wurde nach Angaben von Australiens Premier Scott Morrison von einem "rechtsextremen, gewalttätigen Australier" verübt. Er sprach den Neuseeländern sein Mitgefühl aus. Im Internet kursierte ein Video der Tat, das von dem 28-jährigen mutmaßlichen Angreifer stammt. Offenbar trug er dabei eine Helmkamera.
Dieses Video soll die Verhaftung eines Verdächtigen zeigen:
Polizei-Aktivität in der Nähe des Tatortes:
Der genaue Ablauf der Attacke war auch nach Stunden noch unklar. Für den Pazifikstaat ist es eine der schlimmsten Gewalttaten der jüngeren Geschichte. Aus Sorge vor weiteren Angriffen riegelte die Polizei Schulen und andere öffentliche Gebäude stundenlang ab. An die Bevölkerung - insbesondere an Muslime - appellierte sie, zuhause zu bleiben: "Unter keinen Umständen sollte irgendjemand im Land jetzt zu einer Moschee gehen."
Diese Video soll Angreifer zeigen:
Nach Augenzeugenberichten begann der Angriff gegen 13.45 Uhr (1.45 Uhr MEZ). Ein bewaffneter Mann drang in eine Moschee in der Innenstadt ein, wo sich zur Mittagsstunde mehr als 300 Menschen zum Freitagsgebet versammelt hatten, und schoss mit einer Schnellfeuerwaffe um sich. Zeugen zufolge handelt es sich bei dem Täter um einen weißen Mann, der Helm und kugelsichere Weste trug. Später fielen auch noch in einer anderen Moschee Schüsse.
Einer der überlebenden Gläubigen, Mohan Ibrahim, berichtete der Zeitung "New Zealand Herald" von einem "Schockmoment". "Dann haben alle Leute angefangen davonzulaufen." Ein anderer Zeuge, Ahmad Al-Mahmoud, sagte: "Es fielen mindestens 50 Schüsse, sehr schnell hintereinander. Können auch Hunderte gewesen sein." Nach der Tat sperrte die Polizei das Gelände um die Moschee weiträumig ab.
Die Polizei nahm insgesamt drei Verdächtige fest: drei Männer und eine Frau. Auf einem Video ist zu sehen, wie mehrere bewaffnete Beamte einen Mann aus einem weißen Auto ziehen, das zuvor offensichtlich gerammt wurde. Nach Angaben von Polizeisprecher Mike Bush wurden an mehreren Autos Sprengsätze entdeckt.
Australiens Premier spricht von Terrorakt in Neuseeland
Australiens Premierminister Scott Morrison stuft den Angriff auf zwei Moscheen mit mehreren Toten in Christchurch in Neuseeland als Terrorakt ein. An der Attacke sei ein Australier beteiligt gewesen. Wörtlich sagte Morrison am Freitag: "Wir verurteilen diese Attacke, die von einem rechtsextremistischen gewalttätigen Terroristen begangen wurde, aufs Schärfste."
Kleine Minderheit ist muslimisch
In Neuseeland ist nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung muslimischen Glaubens. Insgesamt gibt es dort etwa 50.000 Muslime, viele davon Einwanderer aus Staaten wie Pakistan oder Bangladesch. Größte Religionsgruppe in Neuseeland ist das Christentum. Die Stadt Christchurch hat 350.000 Einwohner und liegt auf der Südinsel des Pazifikstaats.
Einer der überlebenden Gläubigen berichtete der Zeitung "New Zealand Herald" von einem "Schockmoment". "Dann haben alle Leute angefangen davonzulaufen." Ein anderer Zeuge sagte: "Es fielen mindestens 50 Schüsse, sehr schnell hintereinander. Können auch Hunderte gewesen sein."
Nach der Tat sperrte die Polizei das Gelände um die Moschee weiträumig ab. Im Internet kursieren ein angebliches Video der Tat und verschiedene Botschaften, die ebenfalls von dem Täter stammen sollen. Der Mann behauptet, ein 28 Jahre alter Australier zu sein. Zuverlässig überprüfen ließ sich das zunächst nicht.
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