Rasanter Anstieg

Tropen-Virus legt Touristen-Hochburg lahm

16.09.2025

Die italienische Stadt Verona leidet unter dem Chikungunya-Virus. Seit dem 12. September mussten alle Veranstaltungen in der Touristenstadt abgesagt werden, sogar das berühmte Volksfest "Sagra del Ceo" musste pausieren.

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Laut dem Gesundheitsinstitut ISS sind italienweit über 200 Menschen erkrankt. Derzeit gibt es keine Todesfälle. Allein in der italienischen Stadt Verona sind schon 46 Fälle bestätigt, und die Zahl steigt rasant weiter an. "Rai News" berichtet, dass zwei Erkrankte im Spital behandelt werden. Die restlichen Betroffenen werden zu Hause behandelt.

Die Behörden verboten wegen des Virus mehrere Anlässe mit großem Personenaufkommen. Drei Dorffeste wurden schon abgesagt oder verschoben. Das "Sagra del Ceo" in Verona durfte am Montag nach einer Pause wieder eröffnen. Trotzdem bleibt die Unsicherheit.

Weitere Absagen drohen

Vor allem im Fokus steht die traditionelle Fiera del Riso in Isola della Scala. Sie ist vom 19. September bis zum 12. Oktober geplant und lockt über 300.000 Besucher an. Die weitere Ausbreitung des Virus könnte das Großevent gefährden.

In Arbizzano wurde am 6. August der erste Fall des Chikungunya-Virus festgestellt. Das Virus breitete sich danach weiter aus. Es wurden sogar Fälle in Affi und zuletzt Isola della Scala nachgewiesen.

Bekämpfung findet derzeit statt

Gesundheitsämter weisen darauf hin, dass es sich um regionale Geschehen handle. Um die Verbreitung einzudämmen, finden aktuell Desinfektionen und Larvenbekämpfung in mehreren Gemeinden statt.

Ein gemeinsames Merkmal bei allen Infizierten: Keiner ist in ein Risikogebiet gereist, alle Infektionen sind lokal entstanden. Derzeit versuchen Experten, die genaue Infektionskette zu finden.

Tigermücken sorgen für die Ausbreitung

Für die Übertragung des Virus sind vorwiegend die Tigermücken verantwortlich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gibt es nicht. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO besteht die Gefahr einer internationalen Krise.

Das Chikungunya-Virus kann schwere Gelenksentzündungen auslösen. Der Name stammt aus der Swahili-Sprache und heißt so viel wie "der, der sich krümmt". Die meisten erholen sich, aber die Schmerzen können lang anhalten. Bei älteren oder geschwächten Menschen besteht das Risiko für Komplikationen. 

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