Skandal um Video

Trump: "Ich gebe nicht auf"

08.10.2016

Trotz Skandal-Video hält Donald Trump an seiner Kandidatur fest.

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Donald Trump will sich nicht aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf zurückziehen. Es gebe "Null Chancen, dass ich aufgebe", erklärte er am Samstag gegenüber dem "Wall Street Journal". Die Unterstützung, die er erhalte, sei "unglaublich".

Trump äußerte sich, nachdem am Freitag ein Video aus dem Jahr 2005 aufgetaucht war, in der sich der republikanische Präsidentschaftskandidat in sexistischer und herabwürdigender Weise über Frauen geäußert hatte. Das Video hatte zahlreiche empörte Reaktionen, auch aus den Reihen der Republikanischen Partei zur Folge. Einige republikanische Politiker forderten Trump auf, seine Kandidatur zurückziehen.

"Morgen ein besserer Mensch"

Der Immobilienunternehmer reagierte am Samstag mit einem offensichtlich ironisch gemeinten Tweet, in dem es hieß: "Das waren sicherlich interessante 24 Stunden", berichtete das Magazin "Politico". Zuvor hatte sich Trump für seine 2005 gemachten Äußerungen entschuldigt und versprochen, er werde "morgen ein besserer Mensch" sein. Zugleich prangerte er die Seitensprünge des früheren US-Präsidenten Bill Clinton an.

Weitere Belästigungsvorwürfe

Mehrere Frauen Belästigungsvorwürfe gegen den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten erhoben. Trump habe sie bei einem Abendessen im Beisein ihres Mannes begrapscht, sagte eine Frau der "New York Times". Eine andere Frau berichtete, dass Trump sie im Jahr 2010 "fast auf die Lippen geküsst" habe.

"Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte", sagte die Frau zum Vorfall im Jahr 1992. Trump habe sie beim Essen begrapscht. "Ich bin dann weggegangen und sagte, dass ich aufs Klo muss. Das war meine Fluchtroute", zitierte die "New York Times" die Frau.

Die CNN-Journalistin Erin Burnett berichtete laut dem Internetportal "Politico" von einem weiteren Vorfall, bei dem eine ihrer Freundinnen zum Opfer Trumps geworden sei. Der Übergriff habe sich in Trumps Büro zugetragen. "Trump nahm sich ein paar Tic Tacs und bot mir auch welche an. Er lehnte sich dann zu mir, erwischte mich unvorbereitet und küsste mich fast auf die Lippen", sagte die Frau ihrer Freundin Burnett. Sie sei dann "ganz fertig" gewesen.

Trump-Vize Pence "gekränkt"

Trumps eigener Vizepräsidentschaftskandidat Mike Pence fühlt sich durch das Video "verletzt". Er stehe aber weiterhin zum Präsidentschaftskandidaten Trump, obwohl eine Reihe republikanischer Politiker dessen Rückzug aus dem Wahlkampf gefordert und Pence zur Übernahme der Kandidatur aufgerufen hatten.

"Als Ehemann und Vater fühlte ich mich durch die von Donald Trump beschriebenen Worte und Taten in dem elf Jahre alten Video (...) gekränkt", ließ Pence verlauten. "Ich kann seine Bemerkungen nicht entschuldigen oder verteidigen. Ich bin dankbar dafür, dass er sein Bedauern zum Ausdruck gebracht und sich beim amerikanischen Volk entschuldigt hat. Wir beten für seine Familie und freuen uns auf die Gelegenheit, zu zeigen, was er im Herzen trägt, wenn er morgen Abend vor die Nation tritt", betonte der Vizekandidat in Hinblick auf das Fernsehduell gegen die demokratische Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton am Sonntag.

Skandal-Video

In dem Video aus dem Jahr 2005 rühmt sich Trump, was er sich als Promi alles bei Frauen erlauben könne. Sie ließen es nämlich zu, dass man sie begrapsche und küsse. Der Bautycoon schildert auch seine erfolglosen Bemühungen, eine verheiratete Frau zu "ficken".


 

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