Hilfe für Israel
Trumps Superbombe soll Irans Uran-Lager zerstören
18.06.2025Die Lage im Iran spitzt sich zu. Jetzt soll der amerikanische Bunker-Brecher zum Einsatz kommen.
Seit vergangenem Freitag greift Israel Ziele im Iran an - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Öl- und Erdgasfelder sowie Ziele in Städten. Nach israelischer Darstellung ist das wichtigste Ansinnen dabei, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern - ein Ziel, das die iranische Führung seit Jahren von sich weist. Allerdings gibt es internationale Zweifel am Dementi aus Teheran, da der Iran das einzige Land ohne Kernwaffen ist, das hoch angereichertes Uran produziert, wie es für diesen Waffentyp benötigt wird.
Nuklear-Komplex
Um den unterirdischen Nuklear-Komplex in Fordo - das mutmaßlich wichtigste Ziel des israelischen Militärs - auszuschalten, wäre Israel allerdings auf die Unterstützung der US-Armee angewiesen. Denn unter den westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihren präzisionsgelenkten "Bunkerbrecher"-Bomben über eine geeignete Waffe, um die tief in den Berg eingegrabene Anlage zur Urananreicherung zu zerstören.
US-Präsident Donald Trump hat sich am Dienstag mit seinem Team für nationale Sicherheit über das weitere Vorgehen beraten. Für den Verlauf des Kriegs zwischen Iran und Israel gilt es als entscheidend, wie sich die USA verhalten. Das US-Militär unterstützt Israel zwar bei seiner Verteidigung. Bisher aber betonte die US-Regierung stets, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige. Falls sich die USA doch entscheiden sollten, aktiv in den Krieg einzusteigen, wäre eine neue dramatische Eskalationsstufe erreicht.
Medienberichten zufolge schickt das US-Militär einen zweiten Flugzeugträger in den Nahen Osten. Zudem sollen die USA zuletzt Dutzende Tankflugzeuge nach Europa verlegt haben, um sie im Bedarfsfall schnell im Nahen Osten einsetzen zu können. Wegen der angespannten Sicherheitslage bleibt auch die US-Botschaft in Jerusalem bis einschließlich Freitag geschlossen.
Fordo zentrales Uran-Lager
Nach israelischen Angaben ist die gut geschützte Anlage in der Nähe der Stadt Ghom das wichtigste Ziel, wenn es darum geht, den Bau einer iranischen Atomwaffe zu verhindern. "Am Ende dieser ganzen Operation muss Fordo ausgeschaltet sein", sagte Israels Botschafter in Washington, Yechiel Leiter, dem Sender Fox News.
In Fordo drehen sich nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde Hunderte Zentrifugen mit Überschallgeschwindigkeit, um beinahe waffentaugliches Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent herzustellen. Die politische Führung in Teheran strebt nach eigenen Angaben nicht nach einem Atom-Arsenal. Doch der Iran ist das einzige Land ohne Kernwaffen, das solches Material produziert. Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien besaß der Iran zuletzt rund 409 Kilogramm davon.
Für einen Atomsprengkopf würden nach Angaben von Diplomaten etwa 42 Kilogramm ausreichen - falls das Material dafür noch etwas weiter auf waffentaugliche 90 Prozent angereichert würde. Wie die IAEA berichtet, hatte der Iran bisher vor, die Produktionskapazität in Fordo noch deutlich zu steigern.
Die Anreicherungsanlage ist tief in einen Berg eingegraben. Israels Militär hätte deshalb große Schwierigkeiten, Fordo zu zerstören, sagte der ehemalige hochrangige US-Sicherheitsbeamte Brett McGurk dem Sender CNN. Die Vereinigten Staaten seien hingegen dazu in der Lage.
Unter westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihrem überschweren und präzisionsgelenkten Bunkerbrecher GBU-57 über eine geeignete Waffe. Mit der Wucht ihres eigenen Gewichts rammt die 13,6-Tonnen-Bombe ihrer Sprengstoffladung den Weg frei. Sie wurde speziell für tief unter Erde, Fels oder Beton liegende Ziele entwickelt.
Israel verfügt über weniger wirkungsvolle bunkerbrechende Waffen. Mehrere Bomben, die hintereinander auf das Ziel abgeworfen werden, dringen tiefer ein als eine einzelne Bombe. Die Anforderungen an Logistik und Operationsfähigkeit eines solchen Einsatzes über weite Distanzen sind aber enorm.