Der tunesische Innenminister Lotfi Ben Jeddu hat seinen Rücktritt angeboten und die Bildung einer Allparteien-Regierung angeregt, um das nordafrikanische Land zu befrieden. "Ich habe den großen Wunsch zurückzutreten," sagte er dem Rundfunksender Mosaique am Dienstag. Es müsse eine Regierung der nationalen Einheit gebildet werden, um Tunesien aus der Sackgasse herauszubringen.
Nach der Ermordung eines zweiten Oppositionspolitikers binnen weniger Monate in der vergangenen Woche entladen sich die Spannungen zwischen Anhängern und Gegnern der islamistisch geführten Regierung zunehmend in Gewalt. Neben den weltlich ausgerichteten Oppositionsparteien fordert inzwischen auch die größte Gewerkschaft UGTT die Ablösung der Regierung. Noch am Montag hatte Ministerpräsident Ali Larayedh erklärt, seine Regierung werde dem Druck nicht nachgeben und Neuwahlen für den 17. Dezember angekündigt. Die Regierung werde ihre Pflicht bis zum letzten Augenblick erfüllen, sagte er in einer Fernsehansprache.
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