Konflikt

Ukraine: "Russland will Dritten Weltkrieg"

24.04.2014


Russisches Manöver begonnen - Obama berät mit EU-Regierungschefs.

Zur Vollversion des Artikels
Zur Vollversion des Artikels

Der ukrainische Übergangspremier Arsenij Jazenjuk wirft Russland vor, einen "Dritten Weltkrieg" beginnen zu wollen. Russland wolle sein Land "militärisch und politisch" besetzen - dies werde zu einem Krieg in Europa führen, wird Jazenjuk von der Agentur Reuters zitiert. Bei einem großen Manöver der russischen Truppen hätten sich diese bis auf einen Kilometer an die Grenze der Ukraine genähert. Die Grenze sei aber nicht überschritten worden, hieß es aus Kiew.

Die Übung, an der auch die Luftstreitkräfte beteiligt sind, soll die ukrainische Führung abschrecken, weiter mit Gewalt gegen die prorussischen Kräfte vorzugehen. Botschafter Tschurkin sagte, dass Moskau sich weiterhin die Möglichkeit eines Militäreinsatzes in dem Nachbarland offenhalte, um russische Bürger zu schützen.

Russland wirft Westen Machtspiele vor
Der russische Außenminister Sergej Lawrow warf dem Westen geopolitische Machtspiele um die Ukraine vor. Es gehe der EU und den USA nur darum, die Ukraine in ihren Einflussbereich zu ziehen, aber nicht um die Interessen der Menschen in dem Land, sagte Lawrow am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Europäer und US-Amerikaner seien entschlossen, ihr "Revolutionsprojekt" in der Ex-Sowjetrepublik um jeden Preis zu Ende zu führen. Russland sei weiterhin bereit, zur Deeskalation der Lage beizutragen, betonte Lawrow.

Militärhubschrauber von Rakete getroffen
Auf dem Flughafen von Kramatorsk im Osten der Ukraine wurde am Freitag ein Militärhubschrauber durch eine Rakete getroffen und zerstört. Der Helikopter vom Typ Mi-8 sei auf dem Militärflughafen explodiert, sagte Offizier Wassyl Krutow von den ukrainischen Streitkräften. Der Helikopter habe sich am Boden befunden, als er von der Rakete getroffen wurde. Der Kommandant der Maschine sei bei der Explosion verletzt worden.

Sieben Verletzte bei Explosion nahe Odessa
Bei einer Explosion an einem pro-ukrainischen Kontrollposten nahe Odessa am Schwarzen Meer wurden sieben Menschen verletzt. Der Sprengsatz detonierte am frühen Morgen, sagte ein Sprecher der Polizei. Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldete unter Berufung auf Augenzeugen, eine Bombe sei aus einem vorbeifahrenden Auto aus auf den Posten geschleudert worden. Die Polizei vor Ort bestätigte das nicht.

Obama berät mit EU-Regierungschefs
US-Präsident Barack Obama wird vermutlich am heutigen Freitag mit Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und weiteren EU-Regierungschefs über schärfere Sanktionen gegen Russland beraten. An der Telefonkonferenz sollten auch der britische Premierminister David Cameron, der französische Präsident Francois Hollande und Italiens Regierungschef Matteo Renzi teilnehmen, sagten Insider.

Am Donnerstag gingen ukrainische Sicherheitskräfte ungeachtet scharfer Warnungen aus Moskau gewaltsam gegen pro-russische Milizionäre im Osten vor und töteten mehrere Separatisten.

© APA

 

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel