Zusammenstöße

Unruhen vor Papstbesuch in Rio

18.07.2013

Die brasilianische Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

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© AFP
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Bei einer Demonstration in Rio de Janeiro ist es fünf Tage vor dem Besuch des Papstes zu gewaltsamen Zusammenstößen und Plünderungen gekommen. Vier Einsatzkräfte wurden von Steinen getroffen und verletzt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Eine Polizistin erlitt Verletzungen durch einen Brandsatz.

1.000 Demonstranten
Etwa 1.000 Demonstranten waren am späten Mittwochabend im reichen Viertel Leblon vor das Haus des Gouverneurs im Bundesstaat Rio de Janeiro, Sergio Cabral, gezogen, um gegen Korruption in der Politik zu protestieren. 15 Demonstranten wurden festgenommen. Ob es Verletzte unter ihnen gab, blieb unklar.

Zu den Protesten hatte der Brasilien-Ableger der Cyber-Aktivistengruppe Anonymous aufgerufen. Die Polizei trieb die Demonstranten mit Gummigeschossen, Tränengas und Wasserwerfern auseinander. Einige von ihnen plünderten anschließend Geschäfte und zerstörten Glasfassaden, Bankfilialen und Autos. Daneben wurden Mülleimer in den Straßen in Brand gesetzt. Auch eine Puppe des Gouverneurs Cabral wurde angezündet.

Kritik an Ausgaben für die WM
Die Demonstranten kritisierten die ausufernden Ausgaben für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien und forderten eine Untersuchung wegen der Nutzung von staatlichen Hubschraubern für private Reisen des Gouverneurs und seiner Familie. Kurz zuvor hatten die Einwohner von Rios größtem Armenviertel Rocinha friedlich gegen das Verschwinden eines Anrainers protestiert, der zuvor festgenommen worden war. Sie schlossen sich den Demonstranten in Leblon an.

Der Papst trifft am Montag zum Weltjugendtag in Rio ein. Hierzu werden rund 1,5 Millionen Teilnehmer in der Stadt erwartet. Für Montag haben die Aktivisten von Anonymous zu Demonstrationen vor dem Regierungssitz des Bundesstaates Rio de Janeiro aufgerufen, wo sich Präsidentin Dilma Rousseff mit dem Oberhaupt der Katholischen Kirche trifft. Bereits im Juni war es in Brasilien bei landesweiten Massenprotesten gegen die grassierende Korruption zu gewaltsamen Zusammenstößen gekommen.

 

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