Papst-Nachfolge

Unser Kardinal wird in Rom sehr geschätzt

12.02.2013

117 Kardinäle – ­jene, die unter 80 Jahre alt sind – wählen in der Sixtinischen Kapelle den neuen Papst.

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© Reuters
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„Ich bin gerne und dankbar, in Wien zu sein. Aber wenn es Gottes Willen ist, dann sollen wir Ja sagen“, meinte Kardinal Christoph Schönborn (68) im ORF auf die Frage, ob er das Amt des Papstes annehmen würde.

Zwischen dem 15. und 20. März, also noch vor Ostern, wählen 117 Kardinäle im Konklave in der Sixtinischen Kapelle den Nachfolger von Papst Benedikt XVI. Schönborn hat zumindest theoretisch Chancen auf das höchste katholische Amt, beim beim Wettanbieter Paddy Power rangiert er rangiert er mit einer Quote von 16:1 gar auf Platz zehn.

„Schönborn ist perfekt.“
„Unter den Ausländern gibt es einen, den viele für Benedikts Nachfolge perfekt erachten: Es handelt sich um den Österreicher Schönborn“, lobt ihn etwa die römische Tageszeitung La Repubblica. Der Papst-Biograf Andreas Englisch sagt zu ÖSTERREICH: „Schönborn hat einen guten Ruf in Rom, ich traue ihm das zu.“

Die hohe Reputation hat er sich vor allem als Krisenmanager im Fall Groër erarbeitet. Gegen Schönborn spricht, dass die meisten Vatikan-Experten bezweifeln, dass nach einem Deutschen ein Österreicher als neuer Papst zum Zug kommt.

Mitfavorit studierte in Tirol.
Auch einer der Topfavoriten hat Österreich-Bezug: Óscar Rodríguez Maradiaga aus Honduras (Quote: 10:1) hat mehrere Jahre in Tirol verbracht, ehe er 1975 in Innsbruck das Studium der Psychologie und Psychotherapie abschloss. Ganz oben stehen für die Buchmacher andere: Der Kanadier Marc Ouellet, Peter Turkson aus Ghana oder Francis Arinze aus Nigeria. Vatikan-Insider sehen aber Italiener vorne: Angelo Scola (71), Erzbischof von Mailand, sowie Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone (78).

Zweidrittelmehrheit.
Kardinal Schönborn und Maradiaga sitzen jedenfalls am Tag der Wahl selbst im Konklave. Die Abstimmung erfolgt streng geheim. Die Kardinäle wählen so lange, bis einer der Kandidaten eine Zweidrittelmehrheit erreicht – 2005 bei der Wahl von Joseph Ratzinger brauchte es bis zur Entscheidung nur vier Wahlgänge.

Schönborn: „Es ist keine ­politische Wahl oder eine der Nationalität, sondern eine Persönlichkeitswahl. Wir müssen den finden, den Gott vorgesehen hat.“J. Prüller

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